Die Söhne Mannheims bringen beim Wendlinger Zeltspektakel ihr aktuelles Programm „Piano“ auf die Bühne. Foto: privat

Zur 40. Auflage gibt es auf dem Wendlinger Festplatz ein Programm der Extraklasse – neben dem Mannheimer Multi-Kulti-Kollektiv haben sich auch Martina Schwarzmann, J.B.O. und Kuhnle-Gaedt-Baisch angekündigt.

An vier Abenden geht es auf dem Wendlinger Festplatz beim Sportpark im Speck wieder rund – zu seinem 40. Geburtstag wartet der Zeltspektakel-Verein mit einem Line-up auf, das sich sehen lassen kann. Gleich zur Eröffnung am 5. Oktober macht mit den Söhnen Mannheims eine Ausnahmeformation der deutschen Musikszene Station.

Heavy Metal kann auch komisch sein

Das multikulturelle Kollektiv mit Wurzeln in acht Ländern erobert die Charts seit Jahren mit Hits wie „Und wenn ein Lied“ oder „Das hat die Welt noch nicht gesehen“. Auch wenn Musiker kommen und gehen – so ist Xavier Naidoo bereits 2017 aus dem Projekt ausgestiegen –, mit ihrem Motto „Wir bleiben uns treu, indem wir uns ändern“ steht die Band immer noch gemeinsam für Vielfalt und gegen Rassismus. Im Gepäck haben die Söhne Mannheims ihr aktuelles Programm „Piano“, Karten kosten im Vorverkauf 44 Euro, Einlass ist um 19 Uhr. Weiter geht es am 6. Oktober mit der bayrischen Kultkabarettistin Martina Schwarzmann – der Abend ist bereits ausverkauft. Rockige Party steht am 7. Oktober mit J.B.O. (James Blast Orchester) an: Die selbsternannten Erfinder des Comedy-Metals sind dieses Jahr in Wacken glücklicherweise nicht im Schlamm versunken und geben zum 25. Geburtstag ihres ersten Top-Ten-Albums „Meister der Musik“ das gesamte Set-up inklusive Hits wie „Verteidiger des Blödsinns“ oder „Ein guter Tag zum Sterben“ live (VV 41,80 Euro/ab 19 Uhr) zum Besten.

Zum Abschluss am Sonntag, 8. Oktober, kommen mit den drei Comedy-Legenden Otto Kuhnle (Ex Trio Blamage), Michael Gaedt (Ex Kleine Tierschau) und Roland Baisch (Ex Shy Guys) gleich drei Altmeister des Humors ins Zirkuszelt. Mit ihrem Programm „In 180 Jahren um die Welt“ beweisen die mittlerweile in die Jahre gekommenen Herren als Kuhnle-Gaedt-Baisch, dass tanzen, zaubern und singen nicht nur unbedingt was für Beine und Stimmen unter 40 Jahren ist (VV 30,80 Euro/ab 19 Uhr).

„Der letzte Abend ist so was wie eine Reminiszenz an unseren 40. Geburtstag“, sagt der langjährige Vorsitzende des Zeltspektakelvereins, Hansjörg Fritz. Michael Gaedt sei in verschiedenen Formationen bereits drei Mal in Wendlingen gewesen – und kommt offensichtlich immer wieder gerne. In den Jahren seit dem ersten Zeltspektakel sei so unglaublich viel passiert, dass Fritz ad hoc unzählige Anekdoten einfallen. Etwa wie die Wendlinger 1997 einen damals noch völlig unbekannten Schlager-Barden namens Guildo Horn engagierten – einen Heidenspaß beim Auftritt hatten und ein Jahr später kurzerhand mit vier vom örtlichen Elektrofachgeschäft ausgeliehenen Farbfernsehern auf dem Marktplatz zum Eurovision Song Contest 1998 ein öffentliches Event organisierten: „Das war das erste Public Viewing in Wendlingen“, sagt Fritz. Mit seinen „Orthopädischen Strümpfen“ landete Guildo Horn damals im englischen Birmingham zwar nur auf Platz sieben – aber in Wendlingen wurde gefeiert und das Bier floss in Strömen. „Der Marktplatz war gerammelt voll und wir haben die Lager von zwei Getränkehändlern leer gemacht. Es war eine unglaubliche Nacht“, erinnert sich Hansjörg Fritz.

Das ehrenamtliche Team strotzt vor Energie und guter Laune

Für solche Geschichten stünde das Wendlinger Zeltspektakelteam bis heute: „Wir können schnell und unkompliziert die tollsten Sachen auf die Beine stellen – und alle haben richtig Spaß dabei.“ Möglich ist das laut dem 64-Jährigen aber auch, weil der Verein immer noch rein ehrenamtlich geführt wird und alle mit unglaublich viel Herzblut dabei sind: „Obwohl sich unser Budget für das Zeltspektakel mittlerweile im sehr hohen fünfstelligen Bereich bewegt, sind wir nicht kommerziell geworden. Das macht uns stolz – und treibt uns an.“