Ein 25 Jahre alter Mordfall in Würzburg wurde wieder aufgerollt. (Symbolbild) Foto: dpa/Heiko Becker

Mord verjährt nicht - und so werden Altfälle immer mal wieder aufgerollt. 25 Jahre nach dem ungeklärten Tod eines türkischen Gastwirts in Würzburg kommt plötzlich Bewegung in den Fall.

Die zwei Verdächtigen eines 25 Jahre alten ungeklärten Mordfalls in Würzburg haben Haftbeschwerde eingelegt. Das sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Dienstag. Wann das Amtsgericht oder das Landgericht darüber entscheiden werden, sei bislang nicht absehbar, sagte ein Landgerichtssprecher. „Es gibt keine Fristen.“ Da in einem solchen „Cold Case“ vermutlich viele Akten zu sichten seien, könne solch eine Entscheidung mehrere Tage dauern. 

Die beiden Männer waren am vergangenen Wochenende festgenommen worden und sitzen wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft. 

Das 55 Jahre alte Opfer, ein türkischer Gastwirt, war am 5. Januar 1999 durch mehrere Schüsse getötet worden. Seither gab es zwar Verdächtige in dem Fall, es konnte aber kein Täter überführt werden. 

Keine Hinweise auf Tatbeteiligung des NSU

Der Staatsanwaltschaft zufolge gibt es weiter keine Hinweise darauf, dass die rechtsextreme Terrorgruppe NSU („Nationalsozialistischer Untergrund“) mit der Tat zu tun haben könnte. Der NSU ermordete zehn Menschen, verübte Sprengstoffanschläge und beging Raubüberfälle. Die meisten Todesopfer waren Gewerbetreibende mit türkischen oder griechischen Wurzeln.

Der maskierte Täter in Würzburg trug nach damaligen Ermittlerangaben schwarze Kleidung und war nach der Tat zu Fuß geflüchtet.

In der vergangene Woche hatte die Polizei aufgrund neuer Hinweise wieder ermittelt und den 49-Jährigen aus Arnstein und den 66-Jährigen aus Würzburg festgenommen. Zudem gab es Durchsuchungen verschiedener Wohn- und Geschäftsräume der Verdächtigen, deren Nationalität die Ermittler bisher unter Verweis auf das laufende Verfahren nicht mitteilen wollen.