Die Freiwilligen der Feuerwehr gehören zu einer der größten Gruppen im Heer der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. Foto: ZB/Jens Wolf

Eine neue Serie der Eßlinger Zeitung stellt Menschen und Gruppen vor, die im lokalen Umfeld Gutes tun. Sie spielt in den Gemeinden des Landkreises und in den Ortsteilen von Esslingen.

Kreis Esslingen - Was wäre die Welt ohne jene, die sich für und in der Nachbarschaft einsetzen – und das nur aus einem einzigen Grund: Weil sie es wollen. In ihrer neuen Stadtteil- und Kreisserie stellt die Eßlinger Zeitung unter dem Motto „Wir für Euch“ solche Menschen und Gruppen vor. Sie kommen aus den verschiedensten Bereichen, haben aber alle eines gemeinsam: Sie wirken lokal und sind in der Nachbarschaft bekannt.

Die Zahl derer, die sich freiwillig engagieren, ist schwer zu schätzen. Fest aber steht: Allein jene, die sich etwa beim Landkreis und dessen Einrichtungen engagieren, sind „sehr viele“, so ein Sprecher im Landratsamt. Und er zählt auf: In den Medius-Kliniken gibt es mehr als 70 Frauen und Männer, die sich selbst die „grünen Damen und Herren“ nennen. Das ist ein Besuchsdienst, der „ein besonderes Mitbringsel“ dabei hat. Das sind keine Blumen und keine Süßigkeiten, so die Mitglieder dieser Gesellschaft. Was die „grünen Damen und Herren“ haben, ist etwas anderes, was „Patienten so dringend benötigen: Zeit!“. Es ist also genau das, was das Klinikpersonal leider oft nicht hat, wenn es etwa darum geht, durch ein Gespräch den Patienten den Aufenthalt im Krankenhaus zu erleichtern.

In allen Bereichen des Lebens unterwegs

Eine Reihe weiterer Einrichtungen profitieren vom Ehrenamt. Fast 40 Menschen helfen etwa im Naturschutzzentrum mit, davon mehr als die Hälfte als Landschaftsführer. Zudem gibt es ein Biosphärenlädle im Naturschutzzentrum Schopflocher Alb. Zu kaufen gibt es dort viele verschiedene Produkte von Wein bis Seife, von Alb-Leisa bis Apfelsaft. Allesamt sind es Erzeugnisse aus dem Biosphärengebiet Schwäbische Alb.

Rund 150 Frauen und Männer arbeiten im Freilichtmuseum, es gibt dort einen Jagdbeirat, in dem Ehrenamtliche ihren Dienst tun, und es gibt eine ganze Reihe von Freiwilligen, die im Naturschutz tätig sind. Darunter rund 80 Naturschutzwarte und, ganz speziell, neun ehrenamtliche Sachverständige für Biberfragen.

Die Corona-Epidemie schärfte die Sinne für Einflüsse, die den Menschen sehr hart treffen können, ohne dass er unmittelbaren Einfluss hätte. Was er aber kann,: die Folgen mindern. So arbeitet auch der Katastrophenschutz, wo acht leitende Notärzte ihren freiwilligen Dienst tun, außerdem stellvertretende Kreisbrandmeister, Chemie-Berater und viele mehr.

In die Tausende gehen die Freiwilligenzahlen, wenn es um Flüchtlingshilfe geht. Nach Schätzung des Landkreises sind es in den einzelnen Kommunen rund 2200 Ehrenamtliche.

Und dann wäre da noch jener Verein, der in vielen Gemeinden und ganzen Regionen der größte überhaupt ist: die Freiwillige Feuerwehr. Im Landkreis sind laut Jahresbericht 2019 mehr als 3700 Ehrenamtliche in öffentlichen Feuerwehren tätig. Dem stehen 55 Frauen und Männer gegenüber, die dort hauptamtlich im Einsatz sind.

Gemeinden und Stiftung geben etwas zurück

Umgekehrt versuchen die Städte und Gemeinden, auch etwas zurückzugeben. In Esslingen beispielsweise steht wieder der Tag des Ehrenamtes an. Traditionell passiert das beim Kino auf der Burg – das Ereignis findet aber nicht statt in diesem Jahr. Nun „hat sich mit dem vom Kommunalen Kino kürzlich im Neckar Center eröffneten Autokino eine wunderbare Alternative geboten“, erklärte Oberbürgermeister Jürgen Zieger jüngst. Die Feier wird auf den Juli vorgezogen und auf vier Tage gestreckt. Gezeigt wird dann der Film „Das perfekte Geheimnis“.

Etwas zurückgeben möchten auch die Initiatoren des Ehrenamtspreises „Starke Helfer“ der Stiftung der Kreissparkasse. Kooperationspartner ist hier die Eßlinger Zeitung. Die alljährliche Ausschreibung richtet sich in diesem Jahr speziell an Menschen, die sich mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigen. Bis zum 17. Juni können sich Einzelpersonen und Gruppen bewerben. Insgesamt werden über den gesamten Landkreis hinweg 20 000 Euro ausgelobt. Seit 2003 wurden mehr als 500 Menschen ausgezeichnet.

Davon berichtet die neue EZ-Serie

Zurück zur EZ-Serie. Sie beginnt in der Mittwochsausgabe. Unsere Reporter berichten an diesem Tag aus Hochdorf. Es folgen in der nächsten Woche die Esslinger Stadtteile Wäldenbronn und Mettingen. Ebenfalls noch im Juni blickt die Redaktion auf das Engagement in Denkendorf und Esslingen-Zell. Und so geht es weiter über die Sommermonate Juli und August. Unterwegs sind die EZ-Reporter in vielen Stadtteilen Esslingens ebenso wie im Schurwald, im Neckartal und auf der Filder. Und immer wieder heißt es: Wir für Euch. Dabei wird die Redaktion Einzelbeispiele zeigen und einen Überblick über die jeweilige Vereinslandschaft geben.