Manfred Kurz, Geschäftsführer der Sozialstation, Bürgermeister Armin Elbl, Physiotherapeut Markus Halama und Projektleiterin Susann Reiser (von links) besichtigen den Kleinbus. Foto: Ait Atmane Quelle: Unbekannt

In Wernau sind Menschen gesucht, die gern mit anderen Menschen umgehen und Spaß daran haben, einen Kleinbus zu lenken. Denn im Juli soll „s’Busle“ an den Start gehen und ältere oder behinderte Bürger zum Einkaufen bringen. Mit Hilfe ehrenamtlicher Fahrerinnen und Fahrer möchte die Katholische Sozialstation den Service kostenlos anbieten.

Von Karin Ait Atmane

„s’Busle“ steht schon bereit. Der weiße Opel-Neunsitzer soll allerdings noch deutlich bunter und mit Werbung beklebt werden, um die Betriebskosten und vielleicht auch einen Teil der Anschaffungskosten zu decken. Zunächst hat die Keppler-Stiftung das Fahrzeug vorfinanziert. Es ist auch für die Tagespflege des Seniorenzentrums St. Lukas im Einsatz. Die Hoffnung, dass das Projekt von vielen Menschen mitgetragen wird, wurzelt auch in seiner Entstehungsgeschichte. Tatsächlich war von mehreren Seiten parallel der Gedanke aufgekommen, einen Bürger- oder Seniorenbus einzurichten, der auch die Wohngebiete abdeckt, die der Linienbus nur streift. So hatten die Freien Wähler im Gemeinderat einen Antrag gestellt und Physiotherapeut Markus Halama hatte ein eigenes Konzept entwickelt, weil ihn immer wieder Patienten auf die Problematik ansprachen.

Bürgermeister Armin Elbl besprach sich mit Manfred Kurz, der Geschäftsführer der Katholischen Sozialstation und gleichzeitig Leiter des Seniorenzentrums St. Lukas ist; die Kirchengemeinden, die Wohnbaugenossenschaft und der Bund der Selbstständigen stehen ebenfalls hinter der Initiative.

Gesucht sind nun Ehrenamtliche, Männer und Frauen, die den Kleinbus fahren: „Die erste, die sich gemeldet hat, war eine Frau“, berichtet Susann Reiser, die das Projekt bei der Sozialstation aufbaut. Die Freiwilligen werden eine Einweisung für das Fahrzeug wie auch eine Schulung für den Umgang mit den Fahrgästen bekommen - und wahrscheinlich nicht allzu oft Dienst haben. Geplant sind zunächst zwei Einkaufsfahrten pro Woche. Die Fahrgäste werden zu Hause abgeholt. Inwieweit das Angebot ausgebaut werde, hänge auch von den Wünschen der Nutzer ab, sagt Kurz. Unabhängig vom Einkaufen sei „das gemeinsame Busfahren an sich schon kommunikativ“, betonte Bürgermeister Elbl.

Auf ein Fahrgeld verzichte man, um wirklich allen diesen Service zu ermöglichen, sagt Reiser. Zudem brauchen die Fahrer dann keinen Personenbeförderungsschein. Ein Spendenkässle wird aber im Bus aufgestellt.

Wer sich vorstellen könnte, als Fahrer oder Fahrerin mitzumachen, kann sich an Susann Reiser wenden, E-Mail: nachbarschaftshilfe@sozialstation-wernau.de oder Tel. 0 71 53/3 11 30. Am Freitag, 28. April, um 11 Uhr findet im Seniorenzentrum St. Lukas ein Treffen für alle Interessierten statt.