Das Festival Wacken versinkt im Matsch. Eine weitere Anreise sei nicht möglich, erklärt der Veranstalter. Viele Fans sind enttäuscht. Foto: dpa/Daniel Bockwoldt

Wer noch auf dem Weg zum Gelände war, der hatte Pech. Das Metal-Festival Wacken findet zwar statt, aber mit weniger Menschen als geplant. Wie sich die Veranstalter, die Polizei und Fans äußern.

„Wir kriegen nicht mehr rauf“, erklärt Wacken-Mitbegründer Thomas Jensen in einem Video-Statement. Wer am Mittwochmorgen noch nicht auf dem Metal-Festival in Schleswig-Holstein war, der hatte schlicht Pech. Das Gelände wurde wegen des vielen Regens geschlossen. „Es geht leider nicht anders“, sagt Jensen. Man könne dort in Anbetracht des Regens und des Matsches schlicht nicht mehr Leute aufnehmen. Die Enttäuschung bei den Metal-Fans, die noch vor dem Gelände, auf den Straßen drum herum oder noch im Auto ausharrten, dürfte entsprechend groß sein.

„Wir werden uns was einfallen lassen, da könnt ihr euch drauf verlassen. Aber jetzt ist der Punkt erreicht, das Gelände kann nicht mehr Leute aufnehmen. Wir hatten eine Wettersituation, wie wir sie in der Anreise noch nie hatten.“ Er dankte dem Team, den Behörden und allen Menschen in der Umgebung, die Schlafplätze angeboten hätten, und verwies für weitere Informationen auf die Festival-Homepage und -App, Social-Media-Kanäle und das Frage-Antwort-Format auf der Homepage.

So äußert sich die Polizei

Trotz der Enttäuschung bei vielen sei die Lage vor dem offiziellen Beginn ruhig gewesen. Die Situation rund um das Festival sei „grundsätzlich entspannt“, sagte eine Polizeisprecherin der Deutschen Presse-Agentur.

Die „vernünftige Besucherkapazität“ sei angesichts der Wetterlage erreicht, schrieben die Veranstalter bei Instagram. „Jede weitere Reise muss mit sofortiger Wirkung eingestellt und storniert werden.“ Zum ersten Mal in der Geschichte des Festivals sei diese Entscheidung gefallen. „Wir sind sehr traurig, aber die weiterhin schwierige Wetterlage lässt uns leider keine andere Wahl“, hieß es weiter.

Fans reagierten ungehalten und kritisierten eine „unterirdische Kommunikation“. Einige hatten stundenlang vor dem Gelände ausgeharrt. Am Mittwochvormittag soll das Festival starten. Am Dienstagabend hatte Festival-Mitbegründer Thomas Jensen der Deutschen Presse-Agentur gesagt: „Ich hoffe, dass wir die Hälfte drinnen haben oder noch mehr.“ Sicherheit habe bei den Veranstaltern oberste Priorität. Erwartet wurden ursprünglich rund 85 000 Metalfans.

Jensen verweist auf einen Livestream

Der Festival-Mitbegründer Thomas Jensen verwies die Metal-Fans außerdem auf einen Livestream. Auf Magenta TV und MagentaMusik werde man „so viel wie möglich“ streamen, sagte er am Mittwochmorgen. Informationen zum Festival-Livestream hatte es auch im Juli schon gegeben. „Wir kriegen das hin, es wird Programm geben, aber es können leider nicht alle teilnehmen“, sagte Jensen nun.

Was ist mit den Kosten für die Tickets?

Weiter gab es keine Angaben, welche Folgen der Anreisestopp für Tickets und für bereits entstandene Kosten haben wir. Die Veranstalter schrieben zu öffentlichen Fragen bei Instagram: „Für nähere Informationen halten wir euch auf dem Laufenden und bitten euch um etwas Geduld.“

Am Mittwoch um 11 Uhr soll die lokale Feuerwehrkapelle den Auftakt machen, später dann unter anderem Metalqueen Doro Pesch auf der Bühne stehen.