Nina Ruge kennt das Geheimnis ewiger Jugend. Foto: /privat

Man kennt sie als Fernsehmoderatorin unter anderem im ZDF-heute Journal. Jetzt beschäftigt sich Nina Ruge mit dem Altern – besser gesagt: mit dem Nicht-Altern. In der Reihe Denkanstöße verrät sie am 22. April wo der Schlüssel zur ewigen Jugend liegt.

Man kennt sie als Fernsehmoderatorin aus dem ZDF. Doch seit einigen Jahren beschäftigt sich Nina Ruge mit dem Altern – besser gesagt: mit dem Nicht-Altern. Das Stichwort dazu lautet Longevity. In ihren Büchern beschreibt sie Wege wie man auch in hohen Jahren fit bleiben kann. In der Reihe Denkanstöße verrät sie am 22. April um 18.15 Uhr in der BW-Bank (Kleiner Schlossplatz) wo der Schlüssel zur ewigen Jugend liegt.

Frau Ruge, in den USA ist die Altersforschung ein bedeutender Wirtschaftszweig. Weshalb?

Unsere Sozial- und Gesundheitssysteme werden aufgrund der immer älter werdenden Gesellschaft in absehbarer Zeit kollabieren. Die Medizin macht hervorragenden Fortschritte, sodass die Menschen immer länger leben, aber sie bleiben nicht länger gesund. Die Lebensspanne nimmt international zu. Sie liegt jetzt global bei 73 Jahren. Die Gesundheitsspanne nimmt aber nicht dementsprechend zu. Das heißt, das Leiden am Ende des Lebens nimmt zu. Die Phasen des Lebens, in denen Therapien notwendig werden, werden immer länger.

Altern wird heilbar! Was bedeutet das?

Die Alterskrankheiten kommen, wenn unsere Zellen ihre Leistungsfähigkeit verlieren. Wir sind von der Evolution für eine Lebensspanne von rund 30 Jahren gebaut. Bis dahin können wir etwa zehn Kinder bekommen, von denen vielleicht zwei durchkommen. Die Arterhaltung ist gesichert. Deshalb hat die Evolution keine Reparaturmechanismen vorgesehen, die uns auf gesunde 80 oder 90 Jahre bringen würden. So schwinden spätestens ab dem dreißigsten Lebensjahr die Zellkompetenzen: Die Energieproduktion läuft nicht mehr rund, die Zellreinigung versagt immer mehr – und die Zellteilung verliert ihre Perfektion. Das ist ein schleichender Prozess, der dann etwa ab 50, 60 Jahren Alterskrankheiten geradezu einlädt. Altern führt also zu Krankheit. Die Longevity-Forschung – also die Forschung zu gesunder Langlebigkeit - hat das Ziel, unsere Zellen fit zu halten, um Alterskrankheiten möglichst lange von der Bettkante zu schubsen.

Was kann man dafür tun?

Ich erkläre das anhand der Longevity-Pyramide. Die Basis bilden die Lebensstilfaktoren: Ernährung, Bewegung, Schlaf, Atmung, Kälte- und Hitze sowie mentale Resilienz. Als nächste Stufe haben wir die Nahrungsergänzungsmittel und Hormonersatztherapie und ganz oben die Zukunftstherapien, an denen intensiv geforscht wird. Auf die unteren beiden Ebenen können wir Einfluss nehmen. Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass der Konsum von viel Fleisch, Zucker und hochverarbeiteten Lebensmitteln die Lebenszeit verkürzt. Aber gemüsebasierte Kost, pflanzliche Öle und Ballaststoffe helfen, Alterskrankheiten weit nach hinten zu verschieben. Bewegung – vor allem Krafttraining - muss sein, denn Muskelschwund droht allen. Kälte und Hitze wie Eisbaden und Sauna sind hilfreich und ausreichend Schlaf ist wichtig. Auf guten Schlaf muss man sich vorbereiten.

Wie geht das?

Das ist sehr individuell! Früh zu Abend zu essen, spätabends keinen Sport treiben, vor dem Einschlafen entspannende Rituale finden, nicht mehr fernzusehen, Laptop und Handy auf orangefarbene Nachteinstellung setzen – und möglichst nicht mehr vor dem Einschlafen nutzen. Blaue LED-Strahlung ist ungünstig, denn damit werden die Nervenzellen, die im Gehirn unsere innere Uhr steuern, auf Tag-Modus gesetzt. Diese Nervenzellen erneuern sich nicht. Deshalb kommt es im Alter zu Schlafstörungen.

Was nimmt Ihr Publikum mit?

Alles wird gut, aber nicht von alleine! Wir habe so viele Möglichkeiten, und lange gesund und fit zu halten – man muss es nur tun.

Das Gespräch führte Sybille Neth

Alle Informationen zur Anmeldung finden Sie unter: https://wertvolle-denkanstoesse.de/