Aufregung am Freitag in Stuttgart-Vaihingen: Dort ist bei Bauarbeiten nahe am Bahnhof eine Gasleitung beschädigt worden. Drei Stadtbahnlinien waren blockiert. Erst am Nachmittag normalisierte sich die Lage.
Hier geriet eine Baggerschaufel daneben: In Stuttgart-Vaihingen war bei Bauarbeiten an der Vollmoellerstraße am Freitag gegen 7.45 Uhr eine Gasleitung beschädigt worden – mit weit reichenden Folgen. Erst nach Stunden, gegen 12 Uhr, konnte die beschädigte Leitung provisorisch abgedichtet werden.
Die Feuerwehr rückte mit rund 50 Kräften aus. Die Polizei sperrte den Bereich bei Stadtpark und Bahnhof im Umkreis von etwa 100 Metern ab. Davon waren auch drei Stadtbahnlinien betroffen und streckenweise unterbrochen. Auch Buslinien waren eingeschränkt – sie konnten bis zum Nachmittag den Vaihinger ZOB nicht anfahren. Erst um 14.25 Uhr gab die Polizei den Bereich wieder frei.
Der S-Bahnverkehr war laut Deutsche Bahn dagegen nicht beeinträchtigt. Außerhalb der Absperrung bestand laut Feuerwehr keine Gefahr. Der Betrieb eines nahe gelegenen Hotels lief weiter – es war nur einer der Zugänge gesperrt.
„Die betroffene Gasleitung in der Straße befindet sich hinter Stabilisierungswänden, da muss man erst einmal herankommen“, sagte Feuerwehrsprecher Daniel Anand knapp vier Stunden nach dem ersten Alarm. Dadurch müsse ein Kran eingesetzt werden, um die Bauelemente zu entfernen. Erst dann könne die Leitung abgedichtet und später repariert werden, so der Sprecher weiter.
Den Aufwand bestätigte auch der Betreiber Netze BW. „Eine Versorgungsleitung mit 20 Zentimeter Durchmesser wurde bei Kanalarbeiten beschädigt“, sagte Netze-BW-Sprecher Ralph Eckardt, „es gibt aber keine Unterbrechung der Versorgung unserer Kunden.“ Die Reparaturarbeiten dauerten eine Weile an. „Das unter anderem deshalb, weil die Schadensstelle dann auch erst einmal größer freigelegt werden muss“, so Eckardt.
Eine Kindertagesstätte liegt in der Sperrzone
Die Polizei sperrte den betroffenen Bereich an der Einmündung der Vollmoeller- und Robert-Koch-Straße ab. Wie lange, blieb zumindest am Vormittag noch unklar: „Wir verlassen uns da auf die Expertise der Feuerwehr“, sagt Polizeisprecher Stephan Widmann. Und die hatte dazu ihre Geräte der Luftmessung im Blick, um mögliche explosive Konzentrationen rechtzeitig zu erkennen.
Im Gefahrenbereich lag auch eine städtische Kindertagesstätte – allerdings gab es keinen Grund für eine Räumung, betonte Feuerwehrsprecher Anand. „Wir haben in diesem Bereich viele Messspezialisten im Einsatz, um mögliche kritische Werte sofort zu erkennen“, so Anand. Dies sei aber unwahrscheinlich gewesen. Die Kinder in der Einrichtung an der Robert-Koch-Straße „sind dort, wo sie sind, in Sicherheit“, sagte er. Gleichwohl war der angrenzende Stadtpark für Passanten und Radfahrer gesperrt.
Stadtbahnen und Linienbusse eingeschränkt
Besonders betroffen von der Sperrung war der Stadtbahnverkehr der Stuttgarter Straßenbahnen (SSB). Die Linie U 3 verkehrte nur zwischen Plieningen und Dürrlewang. Die U 8 fuhr von Ostfildern-Nellingen nur zur Haltestelle Vaihinger Straße, in Richtung Ostfildern startete die Bahn am Halt SSB-Zentrum. Die Stadtbahn U 14 fuhr nur bis Halt Schillerplatz.
Weitaus länger waren diverse Buslinien beeinträchtigt – die Linien 81, 82, 84 und 86 mussten umgeleitet werden. Nach Einschätzung des Verkehrsverbunds Stuttgart (VVS) sollte diese Maßnahme noch bis 17 Uhr gelten – dann aber gab die Polizei doch bereits um 14.25 Uhr wieder grünes Licht.