Ehrung für Pia Kästner als wertvollste Spielerin des Pokalfinales. Foto: Imago//Norina Toenges

Die ehemalige Zuspielerin von Volleyball-Bundesligist Allianz MTV Stuttgart holt mit dem SSC Schwerin erstmals den Pott und wird als beste Akteurin des Finales ausgezeichnet – nun will sie auch in der Meisterschaft angreifen

Mit Allianz MTV Stuttgart erlebte Volleyballerin Pia Kästner zwei Pokalendspiele – und zwei Enttäuschungen. 2019 unterlag das Team dem SSC Schwerin mit 0:3, ein Jahr später sah die verletzte Zuspielerin, wie ihre Kolleginnen beim 2:3 gegen den Dresdner SC fünf Matchbälle vergaben. Mittlerweile trägt Pia Kästner (24) das Trikot des SSC Schwerin. Am Sonntag stemmte sie vor 9175 Fans in Mannheim nicht nur den Pott in die Höhe, sondern wurde nach dem 3:1 (20:25, 25:14, 25:17, 25:20) gegen den SC Potsdam auch als beste Akteurin des Finales ausgezeichnet.

Frau Kästner, Glückwunsch zum ersten Pokalsieg. Wie groß ist die Freude?

Richtig groß, ich musste ja ein bisschen auf diesen Tag warten. Aber letztlich waren aller guten Dinge drei.

Wie lief das Duell?

Es war enger, als es das Ergebnis aussagt. Im dritten und vierten Satz hat uns der SC Potsdam unter Druck gesetzt, aber wir haben super dagegen gehalten. Um diesen Gegner zu schlagen, ist es nötig, ans Limit zu gehen. In vielen Bereichen ist uns das gelungen.

Und Sie wurden als beste Spielerin des Finales geehrt.

Es war eine mega Teamleistung von uns. Wir hatten eine super Annahme, dadurch war es einfach, das Spiel schnell zu machen. Meine Kolleginnen haben mir die Chance gegeben, meine Kreativität zu zeigen. Ich schenke diese Auszeichnung meiner Mannschaft.

Wie war die Stimmung in Mannheim?

Mega. Es waren sehr viele Fans von uns dabei, obwohl Mannheim für sie – anders als für die Anhänger aus Stuttgart – ja nicht um die Ecke liegt. Das hat uns viel Kraft gegeben und uns gepusht. Wir hatten mit dem Viertelfinale in Wiesbaden und dem Halbfinale in Stuttgart einen enorm schweren Weg ins Endspiel. Wir sind sehr glücklich, dass wir uns im Finale ein bisschen in einen Rausch gespielt und am Ende auch belohnt haben.

Wie ist die Feier gewesen?

Sie fand im Bus statt, die Rückfahrt war ja lange genug. Wir sind erst um 6 Uhr morgens wieder in Schwerin gewesen.

Was bedeutet dieser Titel für den Rest der Saison?

Nichts. Das Ziel ist jetzt, uns eine gute Ausgangslage für die Play-offs zu verschaffen und noch Zweiter der Bundesliga-Hauptrunde zu werden. Platz eins ist fast nicht mehr möglich, den hat Allianz MTV Stuttgart so gut wie sicher. Wir treffen am vorletzten Spieltag daheim auf den SC Potsdam. Es könnte das Finale um Rang zwei werden.

Und dann?

In den Play-offs kann alles passieren. Wir wollen voll angreifen – an dieser Ausgangslage hat sich durch den Pokalsieg nichts verändert.