Mit dem 5:0 gegen den VfL Bochum begann für den VfB Stuttgart eine Top-Vorrunde. Wie läuft es im Rückspiel am Samstag? Foto: Pressefoto Baumann/Hansjürgen Britsch

Der VfB Stuttgart hatte zuletzt gegen die tief stehende Borussia aus Mönchengladbach Probleme. Wie reagiert der Trainer Sebastian Hoeneß auf die mutmaßliche Entschlüsselung seiner Erfolgsformel?

Manch einer sieht es ja als Kompliment für den VfB Stuttgart – dass selbst namhafte Gegner wie der FC Bayern und jüngst Borussia Mönchengladbach eine defensiv und auf Konter ausgerichtete Taktik wählen gegen das Team von Sebastian Hoeneß. Der Trainer des VfB Stuttgart kann damit allerdings eher wenig anfangen. Denn: Selbst wenn es so wäre – was hilft es ihm und seinem Team?

Vielmehr haben sich in zwei Partien markante Schwierigkeiten ergeben, wenn Kontrahenten sich eben so verhalten haben. Beim FC Bayern war der VfB beim 0:3 chancenlos. Und in Mönchengladbach reichte eine schwächere erste Hälfte, um am Ende 1:3 zu verlieren. Die Frage, die sich danach viele stellten: Ist damit nun auch dem Letzten klar, wie dem sonst so starken VfB beizukommen ist?

Sebastian Hoeneß hat dieses Gefühl nicht. Zum einen seien die Niederlagen auch auf die Klasse der Gegner zurückzuführen gewesen – und auf eigene Unzulänglichkeiten. Zum anderen habe sein Team in der Hinrunde der Saison auch andere Gegner bezwungen, die klar defensiv grundorientiert waren. Er nennt: „Zum Beispiel Borussia Dortmund, Union Berlin oder Darmstadt 98.“ Diese Partien gewann der VfB 2:1, 3:0 und 3:1.

Die besondere Herausforderung

Hoeneß weiß aber auch: „Es ist immer eine Herausforderung, gegen tief stehende Gegner zu spielen.“ Nur: Verändern werde er seine Herangehensweise aufgrund der Niederlagen in München und Mönchengladbach ganz sicher nicht. „Ich bin ganz weit davon weg, etwas grundsätzlich zu überdenken“, betont er mit entschlossener Stimme. Vielmehr gehe es um eine „fortlaufende Optimierung“.

Die soll sich schon am Samstag (15.30 Uhr/Liveticker) zeigen. Zwar erwartet Hoeneß den VfL Bochum in dessen Stadion nicht extrem defensiv („Das ist nicht ihre DNA und auch nicht die ihres Trainers“), gegenüber der ersten Hälfte in Mönchengladbach soll sich seine Mannschaft aber natürlich wieder deutlich steigern. „Wir werden uns Gedanken machen“, sagt der Coach, der die Niederlage bei der Borussia eingehend analysiert hat.

Danach wurden in Kleingruppen und Einzelgesprächen „taktische Dinge“ besprochen. Es wurde aufgearbeitet, warum die VfB-Profis es nicht geschafft hatten, „ins Pressing und in die Zweikämpfe zu kommen“. Vor allem in der Offensive braucht es zudem bessere Ideen und Lösungen. „Gerade im letzten Drittel geht es um Kreativität, um die Tagesform, um den letzten Pass“, sagt Hoeneß, „und da waren wir zuletzt nicht bei 100 Prozent. Wir haben es zudem nicht geschafft, den Gegner zu bewegen.“

Das soll am Samstag in Bochum anders werden.