Starker Angreifer: VfB-Profi Deniz Undav nach seinem Tor zum 1:1-Ausgleich gegen Borussia Dortmund. Foto: Baumann

Die Fußball-Europameisterschaft 2024 findet in Deutschland statt, ein Vorrundenspiel der DFB-Elf steigt in Stuttgart. Zu den VfB-Profis, die dann gerne im Kader stehen würden, gehört der Torjäger.

Es ist ziemlich genau ein Jahr her, da sprach Alexander Wehrle in einem Interview mit unserer Redaktion vor der Fußball-WM in Katar über seine Hoffnungen. Ein Wunsch des VfB-Vorstandsvorsitzenden war damals, dass bei der Heim-EM 2024 ein Spieler aus Stuttgart zum Kader des deutschen Nationalteams gehören werde. Für diese Aussage wurde Wehrle, dessen Krisen-Team seinerzeit auf dem Relegationsplatz stand, ziemlich belächelt. Mittlerweile? Ist Chris Führich vom neuen Bundestrainer Julian Nagelsmann für den nächsten Länderspiel-Doppelpack berufen worden, hat Josha Vagnoman längst sein Debüt im DFB-Trikot gegeben, gehören Innenverteidiger Waldemar Anton sowie Torhüter Alexander Nübel auf ihren Positionen zu den besten deutschen Spielern. Und dann gibt es ja noch Deniz Undav.

Der von Premier-League-Club Brighton & Hove Albion ausgeliehene Torjäger wurde in der Saisonvorbereitung durch eine Knieverletzung (Außenbandanriss) zurückgeworfen, musste sich danach hinter Super-Torjäger Serhou Guirassy einreihen. Und ist nach seinem Tor zum 1:1-Ausgleich am Samstag gegen Borussia Dortmund (Endstand 2:1) trotzdem der effektivste deutsche Angreifer der Bundesliga – im Schnitt trifft Undav alle 78 Minuten. Bei seinem Auftritt am Samstagabend im ZDF-Sportstudio wurde er prompt gefragt, ob er sich über einen Anruf von Bundestrainer Nagelsmann freuen würde. „Es ist“, sagte der VfB-Profi, „mein Traum.“

Undav (27), dessen Eltern aus der Türkei stammen, könnte theoretisch auch für die türkische Nationalmannschaft spielen. Er selbst wollte sich im ZDF nicht dazu äußern, wohin seine Tendenz geht, einen Satz ließ er sich dann aber doch entlocken: „Bei der Heim-EM 2024“, meinte er mit Blickrichtung deutsches Team, „wäre ich schon gerne dabei.“

Alexander Wehrle, so ist zu vermuten, hätte nichts dagegen einzuwenden.