An der Reutlinger Straße in Sielmingen wird es auch künftig einen Blitzer geben. Foto: Caroline Holowiecki

Das Ordnungsamt möchte neue stationäre und mobile Tempomessanlagen anschaffen. Die abschreckende Wirkung will man sich einiges kosten lassen.

Filderstadt will beim Blitzen ordentlich aufrüsten. Das wurde in der jüngsten Sitzung des Technischen Ausschusses des Gemeinderats bekannt. Dort wurde das neue Konzept zur Geschwindigkeitsüberwachung vorgestellt, und das ist mit etlichen Neuanschaffungen verbunden. Bislang werden Verkehrssünder in der Stadt von zwei mobilen Geschwindigkeitsmesssystemen, von vier stationären Blitzern (an der Bahnhofstraße ortseinwärts in Sielmingen, an der Neuhäuser Straße ortseinwärts in Bernhausen sowie in Sielmingen an der Reutlinger Straße jeweils in eine Fahrtrichtung) und den Rotlichtblitzern an der Lindenkreuzung am Bahnhof in Bernhausen überwacht. Hier soll sich jedoch nach dem Willen des Ordnungsamtes einiges tun, auch, weil manche Technik in die Jahre gekommen ist und ausgetauscht werden muss. „Die Eichung läuft Ende dieses Jahres aus, dann können wir unsere stationären Anlagen so nicht mehr einsetzen“, erklärte Jan-Stefan Blessing, der Leiter des Ordnungsamtes.

Zukünftig soll die Verkehrsüberwachung über fünf stationäre Standorte mit je zwei Kameras – also ein fester Blitzer pro Stadtteil, der in unterschiedliche Richtungen fotografieren kann – , ein Messfahrzeug, einen semistationären Messanhänger und die Rotlichtblitzer an der Lindenkreuzung erfolgen. Als neue stationäre Standorte liebäugelt die Stadt mit der 30er-Zone an der Plieninger Straße in Bernhausen, mit der Bonländer Hauptstraße in Bonlanden auf Höhe des Schulüberwegs, in Harthausen an der Grötzinger Straße von Aichtal kommend am Gewerbegebiet, in Plattenhardt an der Hohenheimer Straße und in Sielmingen nach wie vor an der Reutlinger Straße. Zuvor waren 18 potenzielle Standorte beäugt worden. Manche waren wegen zu schmaler Gehwege ausgeschieden.

Es geht um Abschreckung

Klar ist: Es geht um Abschreckung. „Ziel ist es, weiterhin einen spürbaren Überwachungsdruck zu erzeugen, um damit die Einhaltung der geltenden Geschwindigkeitsgebote aus Gründen der Verkehrssicherheit und dem Schutz der Bevölkerung vor Verkehrslärm zu erreichen“, heißt es in der Vorlage aus dem Ordnungsamt. Das Ganze will sich die Stadtverwaltung durchaus etwas kosten lassen. Die neuen stationären Blitzer sollen demnach 400 000 Euro kosten, für deren Wartung kommen 35 000 Euro pro Jahr obendrauf. Der Messanhänger soll mit 295 000 Euro zu Buche schlagen, auch hier kommt noch die Wartung dazu. Dafür spart ein Messanhänger Personalkosten und ist auch besonders effektiv, weil er irgendwo abgestellt wird und dann selbstständig 24 Stunden am Tag funktioniert. „Dadurch erhöht sich der Überwachungsdruck“, erklärte Jan-Stefan Blessing.

Die Stadt scheint sich einiges von den Anschaffungen zu versprechen. Allein die zusätzliche Ausgaben für den Postversand der Knöllchen werden in Summe mit jährlich 15 000 Euro veranschlagt. Hinzu kommt: Um den Aufwand zu bewältigen, soll zeitnah eine zusätzliche Sachbearbeitungsstelle in Vollzeit geschaffen werden. Kostenpunkt: 57 100 Euro pro Jahr. Gleichzeitig rechnet das Fachamt mit Mehreinnahmen an Bußgeldern in Höhe von etwa 330 000 Euro pro Jahr. Jan-Stefan Blessing betonte jedoch: Ums Geld gehe es nicht. „Unser Wunsch ist, dass die Autofahrer die Geschwindigkeit einhalten.“ Die Mitglieder des Technischen Ausschusses haben dem Konzept mehrheitlich zugestimmt, Anfang Juli wird der Verwaltungsausschuss in der Sache beraten. Der tatsächliche Beschluss soll dann in der Gemeinderatssitzung am 17. Juli fallen.