Eine Möglichkeit, eine genderneutrale Toilette zu symbolisieren. Foto: imago/Hollandse Hoogte

Die Universität Stuttgart arbeitet daran, genderneutrale Toiletten in den Universitätsgebäuden zu integrieren.

Die Universität Stuttgart prüft momentan, inwiefern es möglich ist, genderneutrale Toiletten in den Gebäuden der Universität zu installieren. Es wurde gemutmaßt, dass hierfür Behindertentoiletten weichen müssen – so etwa in einer Nachricht, die unsere Redaktion erreichte. Das soll laut der Universität aber nicht der Fall sein. „Es war von Anfang an der Ansatz, für die genderneutralen Toiletten nicht die Toiletten für Menschen mit Behinderungen heranzuziehen“, schreibt eine Zuständige für Diversity der Universität, die dem Gleichstellungsreferat angehört, auf Anfrage unserer Zeitungen. Für die Einrichtung genderneutraler Toiletten soll auch die festgelegte Zahl an Herren- und Frauenklos nicht unterschritten werden.

Das Dezernat Planen und Bauen der Universität kümmert sich um diese Angelegenheit und prüft gleichzeitig, ob und wie genderneutrale Toiletten in den Universitätsalltag integriert werden können. Die Finanzierung läuft teilweise über den Diversity-Fonds der Universität und ein gefördertes Projektseminar, das sich mit genderneutralen Toiletten beschäftigt und ebenfalls Gebäude auf entsprechende Möglichkeiten hin untersuchen soll.

Was sind genderneutrale Toiletten?

Genderneutrale Klos zeichnen sich dadurch aus, dass alle Menschen Zugang zu diesem Ort haben. Das Ziel ist es, dass auch nicht-binäre Menschen und auch Transgender mit einem sicheren Gefühl auf die Toilette gehen können. Wichtig hierfür sei die Ausschilderung der Toiletten und dass hierbei keine Missverständnisse entstehen. Oft sind Hygieneboxen in solchen Einrichtungen zu finden, die verschiedene Hygieneprodukte beinhalten – wie beispielsweise Tampons.

Tübingen gelingt „das Pilotprojekt“

Andere Universitäten in Baden Württemberg haben bereits AllGender-Toiletten etabliert. In der Universitätsstadt Tübingen existieren bereits fünf genderneutrale Toiletten in verschiedenen Universitätsgebäuden, beispielsweise im Brechtbau. Ein Tübinger Student, der dort regelmäßig Vorlesungen besucht, sagt: „Ich finde es gut, dass auf so etwas Rücksicht genommen wird.“ Dem Argument, dass der Safespace für Frauen auf Kosten einer genderneutrale Toilette genommen werde, wird in Tübingen entgegnet, dass die Herrenklos in genderneutrale Toiletten umgewandelt wurden.