Der Eingangsbereich zum Club Berghain: Hier wird Kultur gelebt. Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

Das immaterielle Kulturerbe in Deutschland hat Zuwachs bekommen. Neben der Berliner Technokultur wurden auch zahlreiche andere regionale Traditionen in das Verzeichnis aufgenommen.

Berlin - Die Berliner Technokultur und das Bergsteigen in Sachsen zählen nun zum immateriellen Kulturerbe in Deutschland. Die Kulturministerinnen und -minister von Bund und Ländern haben das bundesweite Verzeichnis entsprechend erweitert.

Zudem wurden nach Angaben aufgenommen die Finsterwalder Sangestradition in Brandenburg, der Kirchseeoner Perchtenlauf in Bayern, die Schwälmer Weißstickerei aus Hessen und der Viez, die Weinbereitung aus Äpfeln, Birnen oder Quitten im moselfränkischen Raum.

Seit 2003 gibt es ein Abkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes der Unesco, der für Kultur zuständigen Organisation der Vereinten Nationen. Deutschland ist seit 2013 Vertragspartei. Das bundesweite Verzeichnis mit nun 150 Einträgen würdigt kreative, inklusive und innovative Kulturformen. Einzelne Einträge aus den nationalen Verzeichnissen können für eine von drei internationalen Unesco-Listen vorgeschlagen werden.

"Kultur wird tagtäglich in Deutschland gelebt", sagte der Vorsitzende der Kulturministerkonferenz, Hessens Kulturminister Timon Gremmels (SPD). "Die jüngsten Einträge unterstreichen die Vielfalt und die Lebendigkeit kultureller Praktiken." Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) sieht die Liste durch wichtige Kulturformen ergänzt. "Die Neuzugänge veranschaulichen nicht nur die regionale Vielfalt und thematische Breite der gelebten Kultur in Deutschland, sie stehen auch für einen erweiterten Kulturbegriff", sagte die Grünen-Politikerin unter Hinweis auf die Aufnahme der Berliner Technokultur.