Der südliche Teil der Bahnhofshalle ist gesperrt. Foto: StN

Seit kurzem ist die Hälfte der Bahnhofshalle sowie einer der Stege zu den Gleisen am Stuttgarter Hauptbahnhof gesperrt. Die Bahn hat Arbeiten zum Umbau des denkmalgeschützten Gebäudes neu organisiert, weil derzeit wegen der Pandemie weniger am Bahnhof los ist.

Stuttgart - Der für die Reisenden zur Verfügung stehende Platz im Hauptbahnhof ist nochmals weniger geworden. Nachdem die Bahn wegen der Umbauarbeiten bereits im November vergangenen Jahres die große Schalterhalle geschlossen hat, ist nun auch die halbe Kopfbahnsteighalle gesperrt. Zudem ist nur noch einer der beiden Stege, die über die S-21-Baugrube zum verlegten Kopfbahnsteig führen, geöffnet. Den Fußgängersteg zu Gleis 16 und den südlichen Teil der Kopfbahnsteighalle habe man bis ins zweite Quartal hinein gesperrt, erklärt eine Bahnsprecherin. Zu gerade in Pandemiezeiten zu vermeidenden Ansammlungen soll es trotzdem nicht kommen. „Infolge der Verlängerung der Corona-Maßnahmen sind auch am Stuttgarter Hauptbahnhof weiterhin deutlich weniger Reisende unterwegs als sonst üblich“, sagt die Sprecherin. Deshalb nutze die Bahn die Gelegenheit, um die Arbeiten in einem Teil des Bonatzbaus zu bündeln.

Bahn baut ein Stützgerüst ein

Im gesperrten Teil der Bahnhofshalle werde nun der Einbau von Gerüsten vorbereitet, die bei den eigentlichen Sanierungsarbeiten für die Stabilität des denkmalgeschützten Gebäudes sorgen sollen. „Außerdem entfernen wir an einigen Stellen der Wand den Putz“, so die Bahnsprecherin.

Beim Putzentfernen wird es nicht bleiben. Die Bahn baut das historische Empfangsgebäude parallel zu Stuttgart 21 grundlegend um. Bis Ende 2025, der anvisierten Eröffnung des Durchgangsbahnhofs, sollen rund 250 Millionen Euro in die Frischzellenkur des Bauwerks von Architekt Paul Bonatz fließen. Die heutige Ebene der großen Halle wird dann zur Galerie, die Fahrgäste gelangen einen Stock tiefer zu den Verteilerstegen des Tiefbahnhofs.

Der Bereich zwischen der kleinen und der großen Schalterhalle wird komplett entkernt. Später soll dort ein Hotel mit Konferenzbereich einziehen. Für den Beherbergungsbetrieb wird das Bonatz-Gebäude aufgestockt, was Kritiker auf den Plan gerufen hat. Wegen der Pandemiebedingungen ist das für die Reisenden geschaffene Ausweichquartier vor dem Nordeingang weiterhin geschlossen.