Ziel der Banden ist es, ältere Bürgerinnen und Bürger am Telefon zu verunsichern und zu manipulieren. Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Falsche Polizisten fordern von einer 75-Jährigen Kaution, weil ihre Tochter einen schweren Verkehrsunfall verursacht haben soll. Die besorgte Seniorin fällt auf die Unbekannten rein.

Trickbetrüger haben am Freitag im Stuttgarter Stadtteil Heslach eine Seniorin betrogen und Bargeld und Schmuck im Wert von mehreren Tausend Euro erbeutet. Die Masche, die sie nutzten, ist nicht neu, aber leider immer wieder erfolgreich: Ein angeblicher Polizeibeamter rief gegen 17.45 Uhr an und teilte mit, dass ihre Tochter einen schweren Unfall verursacht habe und sie zur Abwendung der Haft nun eine Kaution hinterlegen müsse.

Wertsachen in Tüte überreicht

Durch geschickte Gesprächsführung brachten sie die 75-Jährige dazu, ihre Wertsachen gegen 18.30 Uhr in einer grünen Kunststofftüte an einen unbekannten Abholer zu übergeben. Dabei soll es sich um einen etwa 40 Jahre alten und circa 1,78 Meter großen Mann mit dunklen Haaren handeln, der einen dunklen Pullover oder eine dunkle Jacke trug. Zeugen werden gebeten, sich unter der Rufnummer 0711 / 8990 - 5778 an die Kriminalpolizei zu wenden.

So schützt man sich vor Trickbetrügern

Im Zweifel auflegen
Die echte Polizei ruft niemals unter der Polizeinotrufnummer 110 an. Das machen nur Betrüger. Wenn man sich nicht sicher ist, wer anruft, sollte man auflegen – und im Zweifel anschließend die 110 wählen. Dazu aber auf keinen Fall die Rückruftaste nutzen.

Persönliche Daten sind tabu
Wichtig ist es, sich nicht in ein Gespräch verwickeln zu lassen. Man sollte am Telefon nie über persönliche und finanzielle Verhältnisse sprechen. Betrüger nutzen diese Infos, um ihre Opfer zu manipulieren und zu verunsichern. Das geht so weit, dass das Vertrauen in echte Beamten nachhaltig erschüttert wird.

Kein Bargeld aushändigen
Niemals ist die Behandlung eines Unfallopfers von einer vorherigen Zahlung eines Geldbetrages abhängig. Man sollte daher niemals Bargeld oder Wertsachen an unbekannte Personen aushändigen. Die Polizei rät, Angehörige unter bekannten Nummern anzurufen, eine Vertrauensperson, beispielsweise einen Nachbarn, hinzuziehen oder die Polizei über den Notruf 110 zu verständigen.