Nicht wegzudenken: Ein geschmückter Weihnachtsbaum an den Feiertagen. Foto: IMAGO/Christian Ohde/IMAGO/Christian Ohde

Tannenbaum, Weihnachtsmann und Geschenke gehören zu den alljährlichen Traditionen an Weihnachten. Aber haben Sie schon von der Weihnachtsgurke gehört?

Auf Weihnachten bereiten wir uns bereits Wochen im Voraus vor. Adventskranz, Weihnachtsplätzchen, Nikolaus, für viele auch Fasten, der bewusste Verzicht - all diese Dinge zeigen uns Tag für Tag, wie lange es noch bis Heilig Abend dauert, einem Fest, das wir im Kreis unserer Familie und Freunde begehen wollen und eines der feierlichsten überhaupt.

Und dann ist es endlich soweit: Tannenduft, Kerzenschein, glitzernde und glänzende Dekoration allerorten, hier und da ertönt „Oh du Fröhliche“ – ja, es ist Weihnachten. Und damit auch die Zeit der zahlreichen Bräuche und Traditionen, über die wir uns vielleicht noch gar keine Gedanken gemacht haben. Wir haben elf davon genauer angeschaut.

Weihnachtsbaum

Bunt und leuchtend muss der Weihnachtsbaum sein. Foto: www.imago-images.de/Moritz Mueller

Der Weihnachtsbaum oder Christbaum ist das Symbol für Weihnachten. Kaum jemand kann sich das Fest ohne den geschmückten immergrünen Baum vorstellen. Die Tradition reicht 500 Jahre zurück. Aber erst im 19. Jahrhundert verbreitete sich der im Innenraum stehende und geschmückte Weihnachtsbaum von Deutschland aus über ganz Europa. Einer der wohl bekanntesten Weihnachtsbäume steht jedes Jahr in New York. Die Fichte vor dem Rockefeller Center ist über 20 Meter hoch und mit unzähligen Lichtern geschmückt, deren Einschalten, die „Tree Lighting Ceremony“ ein alljährliches Event mit viel Pomp und Prominenz ist.

Geschenke

Weihnachtsgeschenke: Liebevoll verpackt, sind sie fast zu schade zum Öffnen. Foto: www.imago-images.de/LenorIv

Eigentlich sind Geschenke nicht das Wichtigste an Weihnachten und gehören auch gar nicht zu den ursprünglichen Weihnachtstraditionen. Dennoch bereiten liebevoll dekorierte Päckchen große Freude. Manche von ihnen sind so hübsch verpackt, dass es beinahe fast zu schade ist, sie aufzureißen. Und das Auspacken variiert bis heute von Land zu Land. In den USA und in Großbritannien gibt es sie erst am 25. Dezember und in einigen Ländern sogar erst am 6. Januar, in Anlehnung an die Heiligen Drei Könige, Caspar, Melchior und Balthasar, die laut Bibel das Jesuskind besucht und ihm als Geschenke Weihrauch, Gold und Myrrhe gebracht haben.

Plätzchen

Bunt und köstlich: Weihnachtsplätzchen. /IMAGO/Zoonar.com/Patrick Daxenbichler

Das traditionelle Weihnachtsgebäck ist während der Adventszeit ein Muss! Und nicht nur die Plätzchen selbst stimmen auf Weihnachten ein auch das Backen ist eine große Freude.

Allerdings: Plätzchen sind wahrlich keine Diätkost. Zu den wichtigsten Zutaten gehören Butter, Butter, Butter, Mehl, Eier, Nüsse, Zucker.

Die Weihnachtsgurke

Grün wie die Zweige und schwer zu finden: die Weihnachtsgurke. /imago stock&people

Eigentlich ist der Brauch, wenn überhaupt, in den USA verbreitet. Eine Gurke wird versteckt im Baum aufgehängt und wer sie zuerst findet, darf sich auf ein zusätzliches Geschenk freuen. In den USA allerdings hält sich das Gerücht, dass es sich hierbei um einen Brauch aus Deutschland handelt. Nur kennt ihn hierzulande eigentlich niemand. Woher dieser Brauch nun kommt, bleibt ein Mysterium. Fest steht: Seit einigen Jahren gewinnt er auch bei uns an Bekanntheit.

Der Weihnachtsmann

Ho-ho-ho Foto: www.imago-images.de/pressmaster

Er weiß genau, wer welchen Wunsch hat, wo welche Geschenke hinkommen sollen, auch wer sein Zimmer aufgeräumt hat und wer nicht. Eigentlich weiß der Weihnachtsmann alles. Er ist auch jedes Jahr perfekt vorbereitet: Er hat einen Schlitten, auf dem zahlreiche Säcke mit Geschenken liegen und diese kommen immer pünktlich an. Und es bleibt die große Frage: Wie schafft es der Weihnachtsmann überall gleichzeitig zu sein?

Festtagsmenü

Ein gemeinsames Essen macht einen Teil des Weihnachtsfests aus. Foto: imago stock&people/Muenz

Kartoffelsalat mit Würstchen oder ein Drei-Gänge-Menü, was an Weihnachten auf den Tisch kommt, ist von Haus zu Haus unterschiedlich. Aber für alle gleichermaßen gilt: Es ist ein Fest der Freude und Geselligkeit. Kleine und große Familien versammeln sich gemeinsam am Tisch und verbringen an einer festlich gedeckten Tafel schöne Stunden miteinander.

Dresdner Christstollen

Dresdner Christstollen: Für viele ein Weihnachtsgebäck, das nicht fehlen darf. Foto: www.imago-images.de/Alex9500

Butter, Nüsse, Früchte und Rosinen machen dieses Weihnachtsgebäck aus. Seine stark mit Puderzucker bedeckte Oberfläche lässt ihn wie einen schneebedeckten Berg aussehen. Die Geschichte besagt, dass es zu Beginn, also um das Jahr 1400 herum, verboten war Butter beim Backen zu verwenden. So bestand der Stollen damals ausschließlich aus Mehl, Wasser und Hefe. Erst im 17. Jahrhundert kamen die edlen Zutaten dazu und der Stollen verwandelte sich in das Gebäck, wie wir es heute kennen. Übrigens muss der echte Stollen mehrere Tage lagern, um schön saftig zu werden.

Drei Haselnüsse für Aschenbrödel

Zauberhafter Märchenfilm: Drei Haselnüsse für Aschenbrödel Foto: WDR Kommunikation/Redaktion Bild

Der Weihnachtsfilm der Weihnachtsfilme. Kinder wie Erwachsene versammeln sich alljährlich an Weihnachten vor dem Fernseher und schauen gemeinsam den Märchenfilm „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“. Seit 50 Jahren fiebern alle mit Aschenbrödel, als hätten sie den Film noch nie zuvor gesehen. Wird sie den Königssohn am Ende heiraten oder nicht?

Christmas Cracker in England

Was für eine Überraschung verbirgt sich im Christmas Cracker? /Keith Morris / www.imago-images.de

Wenn sich in Großbritannien am Weihnachtsfeiertag Familie und Freunde zum Essen versammeln, findet dort eine in Deutschland eher unbekannte Tradition statt: die Weihnachtskracher. Diese sind nichts anderes als schön verpackte Papierröhren, die wie große Bonbons aussehen. Diese Tradition, geht auf das Viktorianische Zeitalter zurück als ein Zuckerbäcker seine Bonbons, schön verpackt und mit einem kleinen Spruch versehen, verkaufte. Heute hält jeder seinen eigenen Cracker fest und zieht gleichzeitig an dem seines Nebensitzers. Beim Öffnen machen sie Krach und ein kleines Geschenk oder ein Spruch fallen heraus.

KFC in Japan

KFC-Menü an Weihnachten: Seit rund 50 Jahren eine Tradition in Japan. /imago stock&people

Fast Food an Weihnachten? In Japan ist das eine echte Tradition. Christen machen innerhalb der japanischen Bevölkerung zwar einen geringen Anteil aus, doch auch dort wird Weihnachten gefeiert, als Zeichen der Freundschaft. Eine Tradition in Japan ist es, an Weihnachten bei der Fast-Food-Kette Kentucky Fried Chicken (KFC) zu essen. Seit den 70er Jahren, so lange gibt es KFC dort, erlebt die Kette an Weihnachten einen regelrechten Ansturm. Diese Tradition ist in Japan so beliebt, dass lange im Voraus gebucht werden muss.

Die große Weihnachtslotterie in Spanien

Spanische Weihnachtslotterie „El Gordo“: Viele Menschen wollen Lose kaufen. /IMAGO/Xavi Lopez / SOPA Images

Mit der Weihnachtslotterie „El Gordo“ startet in Spanien jedes Jahr am 22. Dezember die Weihnachtszeit. Übersetz heißt „El Gordo“ der Dicke und löst jedes Jahr regelrechte Hysterie aus, auch über die Landesgrenzen hinaus. Es ist die älteste Lotterie der Welt, bei der seit 1812 Menschen ihr Glück versuchen.