Dem 27-Jährigen wird Mord und versuchter Mord mit gefährlicher Körperverletzung vorgeworfen. Foto: dpa/Felix Kästle

Ein Mann soll auf zwei Schülerinnen eingestochen haben. An den Folgen starb eine 14-Jährige. Der Mordprozess im Fall des tödlichen Angriffs in Illerkirchberg geht weiter.

Der Prozess gegen einen 27-Jährigen im Fall des Messerangriffs auf zwei Schulmädchen in Illerkirchberg geht weiter. Der Angeklagte hat sich am Dienstag nicht zu den Tatvorwürfen geäußert. Der 27-Jährige wollte am zweiten Prozesstag zunächst auch keine Angabe zu seiner Person machen.

Angeklagt ist der Eritreer wegen Mordes und versuchten Mordes mit gefährlicher Körperverletzung. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, im Dezember zwei Mädchen mit einem Messer attackiert zu haben. Eine 14-Jährige überlebte den Angriff nicht, ihre 13 Jahre alte Freundin konnte schwer verletzt fliehen.

Ein Reisepass für eine Eheschließung in Äthiopien sei das Motiv des Beschuldigten gewesen, hatte die Staatsanwältin nach dem Prozessbeginn Anfang Juni erklärt. Der Anklagebehörde zufolge wollte der 27-Jährige, der als Asylbewerber nach Deutschland gekommen war, am Tattag mit einem Messer beim Landratsamt die dafür nötigen Ausweispapiere erzwingen.

Zeugen der Spurensicherung sollen aussagen

Als er sein Haus verließ, liefen die beiden Mädchen laut Ermittlungen gerade daran vorbei. Der Angeklagte soll angenommen haben, dass sie das Messer gesehen hätten. Daraufhin habe er spontan beschlossen, die beiden zu töten. So habe er verhindern wollen, dass die Mädchen die Polizei verständigen und so seinen Plan durchkreuzen.

Geladen sind am zweiten Verhandlungstag laut einer Sprecherin des Landgerichts Zeugen von Polizei und Spurensicherung, aber auch Zeugen, die etwas zum Motiv des Angeklagten sagen könnten. Der Beschuldigte hatte an diesem Tag erstmals die Möglichkeit, sich zur Tat zu äußern. Beim Prozessauftakt Anfang Juni war lediglich die Anklageschrift verlesen worden. Ein Urteil in dem Verfahren könnte am 4. Juli fallen.