Wer kommt auf das Podest 2023? Das entscheiden Anfang 2024 die Leser und Leserinnen. Foto: Wolfgang /Horsch

Jetzt sind sie ermittelt: Die neun Kandidatinnen und Kandidaten für den Ehrenamtspreis Stuttgarter/In des Jahres. Stark vertreten ist das Engagement für Kinder und Jugendliche.

Wer wird Stuttgarter/-in des Jahres 2023? Die Juroren Joachim Dorfs (Chefredakteur der Stuttgarter Zeitung), Christoph Reisinger (Chefredakteur Stuttgarter Nachrichten), Andreas Haas (Vorstand Volksbank Stuttgart), Petra Xayaphoum (Stadtkind Stuttgart), Kim Bui (ehemalige Olympiaturnerin, Autorin und Coach) und Nils Runge (Stuttgarter Nachtmanager) haben es sich nicht leicht gemacht. Aus 44 Einsendungen wählten sie neun Kandidaten und Kandidatinnen aus, außerdem wurde der Sonderpreis der Jury bestimmt. Dieser wird bei der Preisverleihung am 29. Februar 2024 bekannt gegeben.

Die Auszeichnung „Stuttgarter/-in des Jahres“ wird zum zehnten Mal vergeben. Somit feiert der Ehrenamtspreis, der von der Stuttgarter Zeitung ins Leben gerufen wurde, ein kleines Jubiläum. Joachim Dorfs lobte ausdrücklich die sehr gute Zusammenarbeit mit der Volksbank Stuttgart, die das Preisgeld in Höhe von 12 000 Euro stiftet und wie in den Vorjahren Gastgeberin für die festliche Preisverleihung am 29. Februar 2024 ist. Christoph Reisinger betonte, dass der Preis „ein Leuchtfeuer in der Stadt“ sei und ihm in diesen Zeiten eine ganz besonders große Bedeutung zukomme.

Unterstützung für gestresste Familien

Mehrere Nominierungen gehen an Menschen, die sich für das Wohl von Kindern und Jugendlichen engagieren. Um die Allerkleinsten kümmert sich seit 15 Jahren Angelika Secker im Rahmen des Familienhilfeprojekts „Wellcome“. Sie unterstützt Familien und Alleinerziehende, die nach der Geburt eines Kindes oder von Zwillingen dringend helfende Hände benötigen, weil die Familie in prekären Verhältnissen lebt oder es gesundheitliche Probleme gibt. So wird Stress und Kurzschlussreaktionen vorgebeugt.

Heidemarie Bohn engagiert sich im Verein „Leihgroßeltern Stuttgart“. Sie koordiniert alle Tätigkeiten und Einsätze der Leihomas und -opas. Die sind immer dann zur Stelle, wenn alleinerziehende Mütter oder Väter sowie Familien mit besonderen Belastungen einmal eine Verschnaufpause benötigen.

Theaterspielen verbindet

In der Schule klappt es nicht so richtig, und die Erwachsenen haben kaum Zeit für den Nachwuchs. Beim Verein Props können Kinder und Jugendliche über ihre Möglichkeiten hinauswachsen. Tanja Prause bietet Kunst- und Kulturprojekte an, die Kinder und Familien aus unterschiedlichen Lebensverhältnissen zusammenbringen. 1500 Kinder, Jugendliche und Familien haben bis heute an den Angeboten teilgenommen.

Feiern und Party machen hat manchmal auch unschöne Nebenwirkungen: sexuelle Anmache, Mobbing, Streit. Der Kleinbus und das Open-Air-Wohnzimmer der mobilen Jugendhilfe auf dem Schlossplatz bietet einen Rückzugsort in dieser Situation. Mohammad Reza Kharazmi verbringt regelmäßig die Samstagnacht als ehrenamtlicher Helfer an der Haltestelle und hilft in Notlagen.

Im Dienst des Sports

Birgit Dirksmöller ist stellvertretende Abteilungsleiterin der Bogensportabteilung des SV Fasanenhof. Sie ist zuständig für die Jugendarbeit. Während der Waldheimsaison ist sie mit einer Bogensportwoche präsent und wirbt in den Schulen für diesen Sport. In der Adventszeit organisiert sie täglich an einer anderen Stelle im Stadtteil eine kleine besinnliche Feier. Alexander Knecht ist hat sich als Trainer und Schiedsrichter ganz dem Torball und dem Goalball – zwei Ballsportarten für blinde Menschen – verschrieben. Neben den sportlichen Tätigkeiten organisiert er Turniere sowie die Fortbildung von Schiedsrichterkollegen. Er hat sich zur Aufgabe gemacht hat, diese Sportarten für blinde Menschen populär zu machen.

Unterstützung am Krankenbett

Doris Bregenzer-Hellmann war schon für viele Patienten im Robert-Bosch-Krankenhaus eine Hilfe in ganz praktischen Dingen und eine moralische Stütze bei Sorgen und Ängsten. Grüne Damen und Herren arbeiten ehrenamtlich in Krankenhäusern und Altenheimen. Sie schenken den Patienten vor allem Zeit zum Zuhören. Der Architekt Hasan Atamish engagiert beim Deutschen Roten Kreuz in der Wohnberatungsstelle. Er nimmt die Wohnung von Menschen mit einer Behinderung in Augenschein und macht konkrete Verbesserungsvorschläge. Als Architekt kennt er die Möglichkeiten für Übergangslösungen, bis die notwendigen baulichen Veränderungen genehmigt und umgesetzt werden können. Darüber hinaus hilft er den Menschen, eine finanzielle Unterstützung zu beantragen.

Hilfe für verfolgte Kinder

Es klingt wie finsterstes Mittelalter: In Nigeria werden Kinder als Hexen verfolgt und gefoltert – viele getötet. Maїmouna Jessica Obot kämpft gegen diese Barbarei. 2017 gründete sie den Stuttgarter Verein Storychangers e. V., der den verfolgten Kindern eine Stimme verleiht. Vor Ort organisiert sie Aufklärungskampagnen. Dadurch wurde die Verfolgung von Kindern in Südnigeria deutlich reduziert. Der Verein unterstützt drei Kinderheime in der Region, die sogenannte Hexenkinder aufnehmen. In ihrem Buch „Mein Leben für die Hexenkinder“ erzählt sie deren Geschichten.

Für das Onlinevoting vom 27. Januar bis zum 5. Februar 2024, zu dem wir Sie, liebe Leser und Leserinnen einladen, werden alle Kandidaten und Kandidatinnen zusammen mit ihren Paten für den Ehrenamtspreis „Stuttgarter/-in des Jahres“ jeweils in einem Videoporträt vorgestellt. Alle Informationen zum Ehrenamtspreis Stuttgarter/-in des Jahres finden Sie unter: https://www.stuttgarter-des-jahres.de/