Klimaprotest in Stuttgart: Aktivisten haben am Samstag Straßen blockiert. Foto: dpa/Andreas Rosar

Nach den Protestaktionen der „Letzten Generation“ in Stuttgart hat sich der Stuttgarter Oberbürgermeister geäußert. Der Rathauschef verurteilt die Aktionen der Aktivisten.

Mit deutlichen Worten hat der Stuttgarter Oberbürgermeister Frank Nopper die Protestblockaden der „Letzten Generation“ kritisiert. Mehr als 50 Aktivistinnen und Aktivisten hatten sich am Samstagvormittag auf Straßen in der Landeshauptstadt festgeklebt und einbetoniert und damit den Verkehr stadteinwärts zeitweise lahmgelegt.

Zu den Klimaprotesten am Samstag äußerte sich Frank Nopper in einer offiziellen Stellungnahme: „Die aus ganz Deutschland nach Stuttgart gereisten Klimakleber erweisen dem Klimaschutz einen Bärendienst.“ Die Aktivisten schwächten durch ihre „destruktiven und rücksichtslosen Aktivitäten die Akzeptanz für Klimaschutzmaßnahmen in der Mitte der Gesellschaft“, sagte Nopper. Klimaschutz gehe nur gemeinsam und nicht gegeneinander.

Solche Aktionen führen laut dem Stuttgarter OB zu Radikalisierung und Polarisierung „und nicht zuletzt gefährden sie Leib und Leben von Menschen“. Damit spricht Nopper den Rettungswagen-Einsatz an, der aufgrund einer Straßenblockade der „Letzten Generation“ abgebrochen werden musste. Ein anderes Rettungsteam übernahm den Einsatz.

Autofahrer will Aktivisten von der Straße reißen

Ein Vorfall am Höhenpark Killesberg könnte hingegen für aufgebrachte Autofahrer ein juristisches Nachspiel haben. In sozialen Netzwerken war ein Video aufgetaucht, in dem zu sehen ist, wie ein Mann aus einem Auto steigt und einen festgeklebten Aktivisten an den Füßen packt, um ihn von der Maybachstraße zu ziehen.

Ein Zeuge will dem Aktivisten offenbar helfen und wird dabei weggeschubst. Anschließend steigt der Autofahrer in seinen Wagen, umkurvt die am Boden sitzenden Aktivisten und schiebt einen Mann, der eine Warnweste trägt, mit dem Wagen langsam vor sich her. Die Polizei hat angekündigt, die Videos auszuwerten und gegebenenfalls Ermittlungen einzuleiten. Auch den Klimaaktivisten drohen Bußgelder wegen Nötigung. Bei wiederholten Blockaden kommt möglicherweise auch ein Gerichtsverfahren auf die Protestierenden zu.