Bier und andere alkoholische Getränke haben auf dem Frühlingsfest Tradition. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Einen Joint beim Bummel über den Wasen oder auf der Bierbank rauchen – könnte das die Zukunft auf dem Stuttgarter Frühlingsfest sein? Die Legalisierung wirft neue Fragen auf.

Tausende von Litern Bier fließen durch die Zapfhähne der Festwirte des Frühlingsfests. Alkohol hat als Droge auf Volksfesten wie dem auf dem Cannstatter Wasen gewissermaßen Tradition. Und auch das Rauchen ist in Stuttgart erlaubt – etwa im Gegensatz zum Oktoberfest im München. Landesgesetze regeln den Umgang. Und wie sieht es mit dem Konsum von Cannabis aus, wenn die Legalisierung nun in wenigen Tagen kommt und es wohl theoretisch möglich wäre, auch im Festzelt zu kiffen?

Eine eindeutige Meinung vertritt Marcel Benz, Chef des Grandls Hofbräu Zelt. Er will das Kiffen in seinem Zelt nicht erlauben, wie er nun erklärt. „Unser Festzelt ist für alle“, erklärte er. Familien, Freunde und Kollegen sollen bei ihm eine gute Zeit verbringen, so der Wirt. „Für mich als Festwirt ist es wichtig, dass sich alle wohlfühlen und in einer sicheren und angenehmen Umgebung feiern können“. Den Konsum von Cannabis schließe dies aus.

Was denken die anderen Wirte?

Auch das Festzelt Zum Wasenwirt will offenbar keine Kiffer an den Tischen. Ein Pressesprecher teilt mit, dass der Konsum von Cannabis nicht erlaubt sein werde. Andere Zelte sind sich offenbar noch unschlüssig. Der Wirt des Göckelesmaier und die Wirtin der Almhütte Royal haben noch keine finale Entscheidung in der Frage getroffen.

Doch was gilt auf dem Gelände um die Zelte herum, etwa vor den Fahrgeschäften? Die Veranstaltungsgesellschaft In.Stuttgart, verantwortlich für die Ausrichtung des Frühlingsfests, erklärt auf Nachfrage, dass noch offen sei, wie auf dem Wasen mit der Legalisierung verfahren werde. Mit einer Antwort seitens der Stadt rechnet die Pressesprecherin erst in der zweiten Aprilwoche.

Verkauf ohnehin nicht erlaubt

Fest steht seit Monaten ohnehin: Selbst wenn die Wirte es wollen würden, dürften sie Cannabis ohnehin nicht verkaufen. Wer die Pflanzen selbst anbauen will, kann die Droge legal lediglich über einen sogenannten Cannabis Club beziehen.