Die Strompreise im Neukundentarif sind fast wieder auf dem Niveau vom Jahresanfang 2021. Foto: dpa/Sina Schuldt

Die Tarife für Strom unterscheiden sich beim Preis sehr stark. Wo gibt es in Stuttgart den günstigsten Neukundentarif? Und wie kann man Strompreise am einfachsten vergleichen?

Strom war zwischenzeitlich sehr teuer. Mittlerweile geht die Strompreisentwicklung wieder in die andere Richtung. Ähnlich wie bei den Gaspreisen unterscheiden sich die Tarife aber auch hier stark. Was der günstigste Neukundentarif in Stuttgart kostet, zeigen Daten vom Vergleichsportal Verivox.

Als Grundlage betrachten wir einen drei- bis vierköpfigen Haushalt mit einem Stromverbrauch von 4000 Kilowattstunden im Jahr. Der zahlte zu Spitzenzeiten Anfang Oktober 2022 rund 3000 Euro – inklusive Grundgebühr und Boni. Aktuell bezahlt der Beispielhaushalt im günstigsten Tarif etwa 1 200 Euro im ersten Jahr.

Preisvergleich Verivox Strom: Schwelle 30 Cent/kwh

Das Schaubild zeigt die Entwicklung des günstigsten Strompreises in Stuttgart seit Anfang 2021 und nennt den jeweils günstigsten Anbieter:

 
  • Aktuell sind laut Verivox diese 5 Anbieter in Stuttgart am günstigsten:
  • Elektrizität Berlin (26,38 ct/kWh)
  • LichtBlick, Tarif "ÖkoStrom Komfort 12"
  • E wie einfach "MeinSmartTarif Strom"
  • Naturwerke "Naturstrom 24"
  • NewEnergie.de "NEWfair Strom 12"
  • Nur ein Stromtarif liegt in Stuttgart unter 30 Cent/kwh
  • Annahme: mindestens 12 Monate Preisgarantie
  • Stand: 3. April 2024
  • Quelle: Verivox Strom

Strompreise abhängig von Boni und Anteil Ökostrom

Wie auch beim Gaspreis, gilt es auch beim Strompreis darauf zu achten, dass manche Tarife nur einschließlich der Neukundenboni am günstigsten sind. Diese werden nur im ersten Jahr gewährt, danach steigen die Preise. Wer daher einen günstigen Vertrag abschließt, sollte die Kündigungsfrist beachten und rechtzeitig prüfen, ob ein erneuter Wechsel nach dem ersten Jahr sinnvoll ist.

Die Verbraucherzentrale rät außerdem dazu, genau auf die Bedingungen für die Boni zu schauen und sich vorab über den neuen Energieanbieter zu informieren – ob etwa Jahresrechnungen nicht erstellt werden, Boni nicht ausgezahlt werden oder die Preise drastisch erhöht werden.

Und auch Preisgarantien seien mit Vorsicht zu genießen, schreibt die Verbraucherzentrale. Denn gesetzlich regulierte Bestandteile des Strompreises wie Netzentgelte, Steuern, Abgaben oder Umlagen sind dabei ausgeklammert. Erhöhen sich diese, greift die Preisgarantie nicht. Beim Strom können das bis zu 50 Prozent der Kosten sein. Laut Verbraucherzentrale schütze die Preisgarantie daher nur vor steigenden Beschaffungskosten aufseiten der Energieanbieter – nicht vor der Strompreisentwicklung insgesamt.

Ökostrom teurer als herkömmlicher Strom

Ebenfalls nicht eingerechnet ist in unsere Auswertung der Anteil an Ökostrom. Wählt man aus, dass 100 Prozent des Stroms aus Ökostrom bestehen soll, steigen die Strompreise an. Wer die fürs Klima sinnvollsten Angebote finden will, kann sich an den Gütesiegeln „ok-power“ und „Grüner Strom Label“ orientieren.

Strompreise pro Kilowattstunde (kWh) günstiger als 2022

Seit Ende 2022 sind die Strompreise zunächst etwas gesunken. Der Strompreis lag damit aber immer noch über dem Wert von Anfang 2021. Die Verbraucherzentrale ordnet ein, dass die Stromtarife „knapp 20 Prozent teurer als vor der Energiekrise“ sind. Es sei daher davon auszugehen, dass die Preise pro Kilowattstunde in den nächsten ein bis zwei Jahren auf einem hohen Niveau bleiben werden. Auch ein erneuter Anstieg ist möglich.

In der Grundversorgung ist Strom teurer

Was die Grundversorgung angeht, liegt die für Strom in der Region – ebenso wie bei Gas – beim Energiekonzern EnBW. Vergleicht man die Neukundenpreise mit denen der Grundversorgung, fällt auf, dass auch hier die Neukundenpreise günstiger als die Grundversorgung sind. Der drei- bis vierköpfige Beispielhaushalt zahlt rund 1600 Euro Strom in der Grundversorgung. Damit ist diese jährlich etwa 400 Euro teurer als der günstigste Neukundentarif.