Von Donnerstagabend an drohen massive Ausfälle im Bahnverkehr in der Region Stuttgart. Foto: dpa/Marijan Murat

Von Donnerstagabend bis Freitagabend hat die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) zum Streik aufgerufen. Die Bahnunternehmen versuchen die Folgen abzumildern. Diese Verbindungen sind betroffen.

Die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) will von Donnerstagabend an 24 Stunden lang den Bahnverkehr in Deutschland lahmlegen. Damit reagiert sie auf den aus ihrer Sicht frustrierenden Verlauf der Tarifverhandlungen. Aufgerufen zum Streik sind neben den Lokomotivführern auch Zugbegleiter, Bordgastronomen, Werkstattmitarbeiter und Disponenten und weitere Berufsgruppen bei DB Netz, etwa Fahrdienstleiter. Letzteres könnte dazu führen, dass auch eigentlich nicht bestreikte Eisenbahnunternehmen ihre Züge stehen lassen müssen. Das gilt vor allem für den Regional- und Güterverkehr, wo neben der DB AG zahlreiche andere Unternehmen auf den Gleisen unterwegs sind. Die Streiks beginnen um 22 Uhr am Donnerstag.

Was ist bei der S-Bahn zu erwarten?

Bei der S-Bahn Stuttgart ist man bemüht, auf der Linie S 1 zwischen Kirchheim/Teck und Herrenberg einen Stundentakt anzubieten. Das entspricht dem Konzept, das beim bisher letzten GDL-Streik Mitte November hätte greifen sollen. Das Problem: Damals legten auch Mitarbeiter der Leitstelle die Arbeit nieder. Die Bahnen konnten nicht ausrücken. Weil die Reduzierung des Angebotes einigen Vorlauf braucht, könnte es bereits in den Abendstunden des Donnerstags zu Zugausfällen kommen, noch ehe um 22 Uhr der eigentliche Streik beginnt. Ein Sprecher der S-Bahn rät, auf alle Fälle die elektronischen Fahrpläne zu konsultieren, die Aufschluss über die tatsächliche Lage geben.

Was ist im Regionalverkehr zu erwarten?

Es sei das Ziel, im Regionalverkehr zumindest „ein stark reduziertes Angebot zu fahren. In welchem Umfang dies möglich ist, unterscheidet sich regional stark“, heißt es aus der Konzernzentrale in Berlin. Es werde aber „in jedem Fall“ massive Einschränkungen geben. Auch im Regionalverkehr gilt: es kann bereits ab 18 Uhr zu Beeinträchtigungen kommen. DB Regio Baden-Württemberg hat einen Notfahrplan veröffentlicht. In der Region Stuttgart soll es demnach auf der Linie Stuttgart - Tübingen - Aulendorf einzelne Verbindungen geben. Der schnelle Regionalverkehr via Neubaustrecke zwischen Wendlingen und Ulm soll statt stündlich nur alle zwei Stunden unterwegs sein. Für die Fahrten Richtung Bodensee sowohl nach Konstanz wie auch nach Friedrichshafen ist kein Notprogramm vorgesehen. Von Stuttgart nach Rottweil und Freudenstadt könnte es einzelne Verbindungen geben. Von Stuttgart Richtung Schwäbisch Hall und Crailsheim sollen ebenfalls einzelne Züge unterwegs sein. Grundsätzlich rät die Bahn, während des GDL-Streiks auf Fahrten zu verzichten.

Was gilt für Nicht-DB-Züge?

Auch Züge anderer Bahnunternehmen, die nicht unmittelbar bestreikt werden, können betroffen sein. In der Region Stuttgart trifft das auf das Go ahead zu. Dort warnt man vor Zugausfällen und Verspätungen, weil Infrastruktureinrichtungen von DB Netz bestreikt würden oder die eigenen Lokführer mangels Fahrgelegenheit nicht rechtzeitig zum Einsatzort kämen.