Beim Salsa-Abend in Schorndorf werden die Hüften geschwungen. Foto: Eva Herschmann

In Schorndorf gibt es ein buntes Programm rund um den Stadtstrand. In Winnenden ist der „Statt-Strand“ ein Spielplatz für Jung und Alt.

Sambarhythmen klingen über den Schorndorfer Marktplatz. Es ist Salsaabend am Stadtstrand, und die Tanzfläche – 25 Quadratmeter – reicht nicht aus. Rund um die 150 Quadratmeter große Sandfläche, auf der es sich Gäste in Liegestühlen und auf Sitzsäcken bequem machen und Kinder Sandburgen bauen, schwingen am Freitag Tanzpaare ihre Hüften. „So wollten wir es“, sagt Alina Giedat vom städtischen Eigenbetrieb Tourismus und Citymanagement mit zufriedenen Blick auf das Treiben.

Zur Eröffnung Ende Juli, als sich der schwäbische Sommer von seiner regnerischen Seite zeigte, fühlte es sich am Schorndorfer Stadtstrand und am „Statt-Strand“ in Winnenden eher wie an der Nord- oder Ostsee an. Doch wenn die Sonne scheint, herrscht Leben in den Innenstädten.

Kritik gab es daran, dass Parkplätze für den Strand wegfielen

Der Statt-Strand auf dem Viehmarktplatz – knapp 60 000 Tonnen feinster Sand auf einer Fläche von 25 mal fünf Metern mit Kinderspielplatz, Slackline und Liegestühlen – sei von Anfang an gut angenommen worden. „Auch als das Wetter nicht urlaubsmäßig war“, sagt Ann Kristin Fischer von der Wirtschaftsförderung der Stadt Winnenden. Familien, Kinder und Jugendliche tummelten sich überwiegend dort, und das sei auch die Zielgruppe, die man mit dem Statt-Strand habe ansprechen wollen. „Wir wollten mal was Neues ausprobieren, und die Stadt im Sommer anders erlebbar machen.“ Wenn der Statt-Strand bei den Winnender ankomme, was mit einer Umfrage vor Ort und per QR-Code im Internet ermittelt wird, könnte es im nächsten Jahr wieder einen Platz zum Buddeln, Klettern und Abhängen in der Winnender City geben, sagt Ann Kristin Fischer. „An welchem Platz ist aber offen.“ Denn es hatte auch Kritik gegeben, dass dem Statt-Strand, der bis 1. Oktober aufgebaut bleibt, Parkplätze geopfert werden.

Die Gastronomen rundherum sollen ebenfalls profitieren

Autos sind vom Schorndorfer Marktplatz schon lange verbannt, und der obere Teil beim Marktbrunnen hatte im Sommer wenig Aufenthaltsqualität. Langweilig sei es dort, fand Oberbürgermeister Bernd Hornikel. Jetzt ist dort der kleine Stadtstrand mit der Beach-Bar, die Carsten Fuchs mit seinem Team der Viu Skybar betreibt. Täglich ab 11 Uhr ist auf und neben dem Sand einiges geboten. Es gibt Workshops, Konzerte und am 17. August von 14 bis 16 Uhr zudem einen Sandburg-Contest. Mindestens zweimal pro Woche finde etwas am Stadtstrand statt, sagt Alina Giedat. „Tagsüber ist hier Spielplatzatmosphäre, und abends gibt es Angebote für ein bunt gemischtes Publikum.“

Wie die wechselnden Wengerter-Weinproben sonntags oder die Salsa-Abende, beides organisiert von Carsten Fuchs. „Wir sind gerne dabei, wenn es darum geht, den Standort zu beleben“, sagt der Gastronom, der extra kein Eis und keine Desserts im Angebot hat, damit die Eissalons und Cafés drumherum auch ihr Geschäft machen.

Die Materialien werden weiterverwendet

Eines haben der Schorndorfer Stadtstrand, der bis 10. September bleibt, und der Statt-Strand in Winnenden gemein. Die verwendeten Materialien sollen in den Kreislauf zurückkehren. So werden aus der vom Bauhof errichteten hölzernen Pergola, Klettergeräte für Schorndorfer Spielplätze gebaut. Und in Winnenden gibt es Anfragen von Kindergärten, die die Baumstämme, die den großen Sandplatz umrunden, gerne zum Balancieren im Garten hätten.