Das Interesse an den im Rahmen des „Tags der Archive“ angebotenen Führungen war groß. Karin Waedt vom Esslinger Archivteam präsentierte ein paar ihrer Schätze. Foto: /Karin Ait Atmane

Erinnerungslücken soll es in der Esslinger Geschichte nicht geben. Dafür sorgt als eine Art Gedächtnis der Stadthistorie das Stadtarchiv. An einem bundesweiten Aktionstag öffnete es seine Türen für die Öffentlichkeit – und hatte mehr zu bieten als den Staub der Jahrhunderte.

Im Jahr 1706 wurde der Küfer Hans Jakob Erni aus Esslingen zum Tode verurteilt und hingerichtet: Er hatte Wein gepanscht und damit Menschen krank gemacht. Ein Hintergrund für den gefährlichen Betrug war vermutlich, dass in dieser Zeit schlechtes Wetter zu Missernten und minderer Qualität beim Wein geführt hatte. Geschichten wie diese lassen ahnen, dass ein Stadtarchiv alles andere als eine trockene Angelegenheit ist – auch wenn das für die dort vorherrschende Luftfeuchtigkeit zutrifft. Am Samstag konnte ein Blick in sonst unzugängliche Bereiche des Archivs geworfen werden. Anlass war die bundesweite Aktion „Tag der Archive“ mit dem Thema „Essen und Trinken“.