Stuttgart-OB Frank Nopper steht neben Yüksel Dogan, Mitinhaber des Alaturka, am Dönerspieß. Foto: dpa/Ilkay Karakurt

Am Samstag besuchte Frank Nopper das Alaturka in der Olgastraße – und schnitt den Bratspieß an. Der Besuch des Oberbürgermeisters stand im Zeichen der Erdbebenhilfe für die Türkei und Syrien.

Der Fleischspieß dreht sich schon knusprig, als Stuttgarts Oberbürgermeister eintrifft, im Alaturka, der überaus beliebten, vielfach ausgezeichneten Dönerstation in der Olgastraße. Hier wartet man natürlich schon auf Frank Nopper. Alles ist längst vorbereitet. Um die Opfer des Erdbebens in Syrien und der Türkei zu unterstützen, hat sich der CDU-Politiker bereit erklärt, einmal Hand anzulegen, beim Döner. Der OB wirbt für „Stuttgart hilft“, Teil der bundesweiten Aktion „Deutschland hilft“.

Sämtliche Einnahmen, die Alaturka am Samstag erzielt, werden ihr zugute kommen; alle Angestellten des gastronomischen Betriebs verzichten an diesem Tag auf ihr Gehalt, spenden es der Hilfsaktion. Und Frank Nopper ist der erste, der am Samstag in die Sammelboxen vor dem Alaturka einen Geldschein wirft. Initiiert wurde Noppers Auftritt von Yüksel Dogan, Mitinhaber des Alaturka. Dogan trat mit seiner Spendenaktion an Gudrun Nopper heran, die Frau des OBs, gewann sie als Schirmherrin.

Nopper tritt hinter die Dönertheke

Yüksel Dogan ist es auch, der nun Frank Nopper empfängt und erst einmal genau wissen möchte, wie die Gelder fließen werden, die er sammelt, Wert darauf legt, dass sie auch den Betroffenen in Syrien zugute kommen. Frank Nopper indes zeigt sich beeindruckt von der großen Zahl unterschiedlicher Betriebe, die Dogan als Unterstützer gewinnen konnte: Elf Unternehmen haben sich zusammengeschlossen in „Stuttgart hilft“ - „Eine gute Mischung aus alteingesessenen Betrieben der Region und aus dem Bereich der türkischen Gastronomie“, sagt Nopper.

Wenige Tage nach der Naturkatastrophe läuft die Hilfsaktion bereits auf hochprofessionellen Touren: Überall hängen frisch gedruckte Plakate, auf denen zu lesen steht, worum es geht und wer dabei ist. Die Mitarbeiter des Alaturka tragen T-Shirts in Schwarz, auf denen „Syria“ und „Turkey“ steht, verbunden durch eine weiße Schleife. Auf Frank Nopper wartet ein ebensolches T-Shirt, mit aufgedrucktem Datum. Er streift es über und tritt hinter die Dönertheke.

Nopper macht den Döner-Meister

Dort wird er von Yüksel Dogan kurz in den Zuschnitt eingewiesen: So muss das große Messer am knusprigen Spieß herabgeführt werden. Viele Selfies werden gemacht, viel Gelächter gibt es, gute Stimmung: Frank Nopper und Yüksel Dogan stehen zwischen Salatbar und Spieß, Arm in Arm. Und der Oberbürgermeister hat nicht nur geholfen, sondern auch etwas gelernt, an diesem Tag.

Das Schneiden eines Döners artgerecht, mit idealem Druck und sicherer Führung des Messers, erfordert Übung, ist eine Kunst — „Ich beherrsche sie nicht“, gibt Nopper gerne zu. Die Zeit zu üben, bleibt ihm nicht. Der OB ist früh schon im Dönerladen - der Grund: Frank Nopper will am selben Tag noch nach Freiburg reisen, um gemeinsam mit Martin Horn, dem Oberbürgermeister dieser Stadt, das Spiel des VfB Stuttgart gegen den SC Freiburg zu erleben.

Auch Rapper „Haftbefehl“ im Alaturka erwartet

Dem blickt er entgegen mit Hoffnungen und Befürchtungen. Im Alaturka derweil wird gegen Mittag Gudrun Nopper erwartet, die den Grillbetrieb dann mehrere Stunden tatkräftig unterstützen möchte. Ebenfalls angekündigt hat sich Haftbefehl, eigentlich Aykut Anhan, einer der derzeit erfolgreichsten Rapper Deutschlands. Haftbefehl stammt ursprünglich aus Offenbach am Main, zog 2021 mit seiner Familie in die Stuttgarter Region, baute dort ein Haus. Er wird noch kommen, ins Alaturka, da ist man sich sicher - nur wann, das weiß man nicht. Vielleicht zur Mittagszeit, vielleicht auch später - vor 11 Uhr jedenfalls wurde Haftbefehl im Alaturka nicht gesehen.