SAP hat seinen Hauptsitz in Walldorf, Baden-Württemberg. (Archivbild) Foto: dpa/Uwe Anspach

Anders als noch vor rund vier Monaten angekündigt, wird SAP doch keine bezahlte Freistellung für junge Väter einführen. Als Begründung wird auf die Bundesregierung verwiesen.

Der Softwarekonzern SAP hat nicht wie im September vergangenen Jahres angekündigt ein Modell zur Freistellung von Vätern oder anderen Partnern oder Partnerinnen ab der Geburt ihres Kindes eingeführt. Eigentlich sollten diese ab Jahresbeginn dann sechs Wochen bezahlt freigestellt werden. SAP verwies auf Anfrage auf Pläne der Bundesregierung, die nicht wie geplant umgesetzt worden seien. „Wir nehmen dies zum Anlass, unsere eigenen Pläne in diesem Bereich ebenfalls zu überprüfen“, teilte ein Sprecher am Dienstag mit. Zuvor hatte die „Rhein-Neckar-Zeitung“ darüber berichtet.

Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) hatte im September des vergangenen Jahres von einer „Familienstartzeit“ gesprochen, geplant war eine zweiwöchige bezahlte Auszeit für Partnerinnen und Partner nach der Geburt eines Kindes.

Damit solle dem Partner oder der Partnerin Zeit gegeben werden, sich um die Mutter zu kümmern und sie bei der Regeneration zu unterstützen. Der Gesetzentwurf werde innerhalb der Bundesregierung beraten, hieß es damals. Im November 2022 hatte Paus in einem Interview eine Umsetzung für das Jahr 2024 angekündigt. Auf Anfrage im September wollte sich das Ministerium zu einem konkreten Zeitpunkt nicht offiziell äußern.

Am Dienstag teilte ein Sprecher des Bundesfamilienministeriums auf Anfrage mit, dass der Referentenentwurf zum Familienstartzeit-Gesetz aktuell noch zwischen den Ressorts beraten werde. Dies betreffe auch Fragen des zeitlichen Ablaufs des Gesetzgebungsvorhabens.