Foto: ŠKODA AUTO/ŠKODA AUTO

Mit dem Enyaq iV hat Skoda seine Palette der vollelektrischen SUVs auf vier Baureihen erweitert. Mehrere Batteriegrößen versprechen bis zu 540 Kilometer Reichweite.

Als VW vor 22 Jahren umgerechnet 332 Millionen Euro für die Komplettübernahme von Skoda hinlegte (zuvor nur Anteile), war dies eine gute Investition, wie sich sehr bald herausstellen sollte. Skoda ist längst eine der erfolgreichsten Töchter im Konzern, das belegen seit Jahren die Verkaufszahlen. Und das liegt auch daran, dass der tschechische Autohersteller die meisten seiner Modelle in Mlada Boleslav bei Prag herstellen kann, wo die Lohnkosten niedriger sind – und wovon auch die Käufer profitieren. Das gilt auch für den vollelektrischen Skoda Enyaq, der die gleiche Elektro-Plattform wie VW ID.4 oder Audi Q4 e-Tron nutzt, und der ausstattungsbereinigt einige Tausender weniger kostet. Der Enyaq, angesiedelt in der Mittelklasse, ist das erste batterieelektrische SUV-Serienmodell von Skoda, das auf dem Modularen Elektrifizierungsbaukasten (MEB) des VW-Konzerns basiert.

Vier Batteriegrößen stehen zur Wahl: Basismodell ist der Enyaq iV 50 mit 148 PS, der aktuell mit 34 600 Euro in der Preisliste steht. 180 PS bringt der iV 60 auf die Straße (ab 39 650 Euro) und 204 PS der am meisten georderte iV 80 (ab 44 750 Euro), jeweils abzüglich Umweltprämie von 9570 Euro. Vor kurzem kam das Topmodell, der iV 80X mit 265 PS und Allrad dazu (ab 47 000 Euro).

Die Lithium-Ionen-Batterie des Basismodells iV 50 hat einen Energiegehalt von 55 kWh, die maximale Reichweite beträgt laut Skoda rund 350 Kilometer. Der iV 60 wiederum kann mit seinem 62-kWh-Akku mehr als 400 Kilometer zurücklegen und leistet maximal 310 Nm Drehmoment. Noch mehr bietet die 82-kWh-Batterie des iV 80, die ebenso 310 Nm maximales Drehmoment hat und mit mehr als 500 Kilometern die größte Reichweite der Baureihe erzielt. Zum Auffüllen der Akkus befinden sich ein Schnellladeanschluss für die Standards CCS/Combo 2 sowie ein Mode-3-Ladekabel für AC-Stationen (Typ 2, 16A) an Bord. Zum Modelljahr 2022 hin hat Skoda die Schnellladefähigkeit des Enyaq auf bis zu 135 kW verbessert, dank einer neuen Software.

Mit Wechselstrom und einem CCS-Stecker fließt etwa an zu Hause installierten Wallboxen nun Energie mit bis zu 11 kW in die Batterie und lädt den 62-kWh-Akku dann in 6:15 Stunden und die 82-kWh-Batterie in 7:30 Stunden von 10 auf 80 Prozent ihrer Kapazität auf. Beim Laden mit Gleichstrom kommen Fahrzeuge mit der 62-kWh-Batterie dank der neuen Software jetzt auf eine Ladeleistung von bis zu 120 kW, Modelle mit dem großen 82-kWh-Akku auf bis zu 135 kW. Damit dauert an einer öffentlichen 50-kW-Ladestation der Ladevorgang von 10 auf 80 Prozent 55 Minuten (62-kWh-Akku) beziehungsweise 70 Minuten (82-kWh-Akku). An einer Schnellladestation benötigen der iV 60 und der iV 80x mit der großen Batterie und einer Ladeleistung von 135 kW für diesen Ladevorgang nur noch 35 Minuten.

Coupé-Version in den Startlöchern

Was die Fahrleistungen angeht, so darf man von einem gut über zwei Tonnen schweren Elektroauto nicht zuviel erwarten, hier ist bei 160 km/h Spitze Schluss (Enyaq iV 80). Die Beschleunigung und der Sprintwert von nur 8,7 Sekunden ist allerdings ordentlich - typisch Elektroauto.

Die Platzierung der Batterie im Fahrzeugboden schränkt den Laderaum des 4,65 Meter langen Enyaq nicht ein, sodass üppige 585 bis 1710 Liter Volumen zur Verfügung stehen. Das ist einiges mehr, als die vorgenannten Konzernbrüder bieten, also typisch Skoda. Auch bis zu fünf Passagiere und ihr Gepäck haben ausreichend Platz im Enyaq.

Das zentrale Infotainmentdisplay des Enyaq misst in der Bildschirmdiagonale bis zu 13 Zoll und ist damit das größte im Modellportfolio. Das 5,3 Zoll große Digital Cockpit ergänzt Skoda auf Wunsch um das optionale Head-up-Display inklusive Augmented Reality-Funktion. Dank ständiger Online-Verbindung können Fahrer mit der Skoda-App beispielsweise den Innenraum vorklimatisieren und die Ladevorgänge der Batterie steuern. Der Enyaq besitzt auch zahlreiche „Simply Clever“-Details, wie zum Beispiel den praktischen Eiskratzer in der Heckklappe. Clever auch, dass man die Rückenlehnen vom Kofferraum aus ohne großen Aufwand umklappen kann.

Unterdessen ist auch eine Coupé-Version des Enyaq in den Startlöchern. Es ist mit zwei Batteriegrößen, mit Heck- oder Allradantrieb und in vier Leistungsstufen von 132 kW bis 220 kW erhältlich. Der Luftwiderstandsbeiwert von nur cw 0,234 ermöglicht laut Skoda je nach Ausstattung eine Reichweite von gut 540 Kilometern im WLTP-Zyklus.

Die SUV-Modellnamen bei Skoda enden übrigens alle mit einem q, also auch Kamiq, Karoq und Kodiaq. Namensgebung beim Enyaq ist ein irischer Mädchenname (Enya bedeutet Quelle des Lebens), wobei Skoda sein typisches q einfach drangehängt hat.