Die Esslinger Oberärztin Britta Brenner (links) schaut nach ihrem kleinen Patienten Oskar, der mit seinem Zwillingsbruder Emil 16 Wochen zu früh auf die Welt kam. Foto: /Katja Eisenhardt

Im Esslinger Klinikum können selbst die Kleinsten unter den Frühchen dank modernster Medizintechnik und eines Expertenteams versorgt werden.

Oskar und Emil liegen in ihren Inkubatoren. Über mehrere Schläuche und Kabel sind die Zwillinge mit den Überwachungsmonitoren verbunden, die die Kontrollwerte für die Sauerstoffsättigung im Blut, die Atmung, den Herzschlag und den Blutdruck anzeigen. Oskar und Emil hatten einen erschwerten Start in ihr junges Leben, denn die Brüder kamen bereits am Ende des sechsten Schwangerschaftsmonats in der 24. Schwangerschaftswoche, also 16 Wochen vor ihrem eigentlichen Geburtstermin, auf die Welt. Bei der Geburt wog Oskar 560 Gramm, Emil nur 490 Gramm, beide waren etwa 29 Zentimeter groß. Vier Wochen später wiegen die beiden Jungen im Perinatalzentrum des Klinikums Esslingen zwischen 700 und 800 Gramm, erfährt man von Britta Brenner. Sie gehört zum Leitungsteam der Klinik für Kinder und Jugendliche und ist Oberärztin der Neonatologie, sprich, gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen für die medizinische Versorgung der Frühgeborenen zuständig. „Erst ab der Schwangerschaftswoche 37+0 zählen die Kinder nicht mehr als Frühgeborene. 24+0 gilt als die untere Grenze der Lebensfähigkeit, ab da werden Frühgeborene gemäß der medizinischen Leitlinien in der Regel maximal versorgt. Zwischen 22+0 und 24+0 haben wir eine Grauzone, in der gemeinsam mit den Eltern nach einer ausführlichen Aufklärung über die möglichen Risiken und Folgen und anhand möglicher bereits erkennbarer gesundheitlicher Probleme abgewogen wird, ob eine medizinisch maximal mögliche oder eine palliative Therapie gestartet wird“, erklärt Brenner. Grundsätzlich sei der Wille der Eltern zu berücksichtigen.