Düsseldorf: Ein Telefonhörer ist vor einem Plakat der Polizei NRW mit der Aufschrift «Achtung: Hier spricht nicht die Polizei» zu sehen. In Heidelberg beginnt ein Prozess wegen Betrugs mit der Masche «falscher Polizist» Foto: dpa - dpa

Schon wieder ist eine Seniorin auf fiese Tricks von Betrügern hereingefallen und hat Geld überwiesen. Die Polizei spricht von zahlreichen Fällen in der Region.

Köngen (pol) Um mehrere tausend Euro ist eine 68-jährige Frau in der vergangenen Woche von Betrügern geprellt worden, die sich am Telefon als angebliche Polizeibeamte ausgeben haben. Am Montag meldete sich der Betrüger zum ersten Mal telefonisch und gab sich als Oberkommissar Wagner der Kripo Stuttgart aus. Als die Frau misstrauisch wurde, wurde sie angewiesen, die Notrufnummer 110 zu wählen. Da sie aber zuvor nicht auflegte, wurde sie durch einen technischen Trick wieder mit dem Ganoven verbunden, der ihr eine frei erfundene Geschichte auftischte. Er behauptete, gegen Mitarbeiter ihrer Bank zu ermitteln, die angeblich Geld veruntreut und in die Türkei verschickt hätten. Auf einer bei diesen Ermittlungen gefunden Liste würde auch ihr Name stehen. Sie sei nun angeblich zur Mitarbeit verpflichtet und solle über einen Bezahldienst mehrere tausend Euro in die Türkei überweisen. Durch seine geschickte Gesprächsführung gelang es dem Betrüger, die Frau so unter Druck zu setzen, dass sie in den Folgetagen mehrfach erhebliche Geldbeträge ins Ausland sandte.

Erst als die versprochene Rückgabe der Summen ausblieb und der Betrüger nicht mehr erreichbar war, schöpfte das Opfer Verdacht und zeigte den Betrug an.

Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Reutlingen gehen derzeit nahezu täglich zahlreiche Anzeigen über Fälle ein, bei denen versucht wird, gerade ältere Menschen um ihr Erspartes zu prellen.

Die Taten ereigneten sich in allen Gemeinden in den Landkreisen Reutlingen, Esslingen und Tübingen.