Der Bruder der Vermissten (neben seiner Anwältin) sucht noch immer nach Erklärungen. Foto: dpa/Andrew Medichini

Im Fall der vor vierzig Jahren spurlos verschwundenen 15-jährigen Emanuela Orlandi verteidigt Papst Franziskus seinen Vorvorgänger energisch.

Falls Franziskus geglaubt haben sollte, dass mit der Aufnahme von Ermittlungen seitens der vatikanischen Justiz im „Fall Orlandi“ ein wenig Ruhe einkehren würde, sah er sich in den jüngsten Tagen eines Besseren belehrt: Die Spekulationen um das Verschwinden der Tochter eines Hofdieners von Johannes Paul II. sind noch abenteuerlicher geworden, als sie es schon zuvor gewesen waren. Pietro Orlandi, der Bruder von Emanuela, unterstellte Johannes Paul II. in italienischen TV-Sendern mehr oder weniger unverblümt, ein Kinderschänder und in das Verschwinden Emanuelas verwickelt gewesen zu sein.