Gasblasen stiegen im September 2002 im Meer auf, nachdem Unbekannte Pipelines von Nord Stream 1 und 2 gesprengt hatten. Foto: //Danska Forsvaret

Russland verlangt eine UN-Untersuchung der Anschläge 2022. Eine umstrittene Recherche eines US-Reporters gibt dem Kreml zusätzlich Auftrieb. Doch die vermeintlichen Opfer könnten auch die Täter sein. Eine Spurensuche.

Joe Biden hat es gesagt. Der US-Präsident hat offen gedroht, die Inbetriebnahme von Nord Stream 2 zu verhindern. „Wenn Russland in die Ukraine einmarschiert, wird es das Projekt nicht mehr geben“, erklärte Biden kurz vor der Invasion und versicherte: „Wir werden dazu in der Lage sein.“ Der Kreml zitiert diese Sätze immer wieder, seit unbekannte Täter die Nord-Stream-Pipelines 1 und 2 im September 2022 gesprengt haben. Drei der vier Gasröhren auf dem Grund der Ostsee sind zerstört. Nun erhöht Moskau den Druck. Im UN-Sicherheitsrat will Russland internationale Ermittlungen durchsetzen. Die USA und ihre Partner sind im „Fall Nord Stream“ in der Defensive. Zumal die Hoheit über die Untersuchungen in Schweden und Dänemark liegt. Auch die Bundesanwaltschaft ermittelt.