Der Friedhof in Rutesheim – ein Ort der letzten Ruhe. Foto: Simon Granville

Im Rutesheimer Friedhof entsteht eine neue Grabanlage für mehr als 400 Urnenbestattungen. Die Pflege ist vertraglich vereinbart.

Nach der Traueroase für Sternenkinder, einem stillen und besinnlichen Ort für Eltern, die um fehlgeborene oder bei der Geburt verstorbene Kinder trauern, entsteht auf dem Rutesheimer Friedhof nun eine von Gärtnern betreute Grabanlage. Die ist ausschließlich für Urnenbestattungen vorgesehen. Das hat der Technische Ausschuss des Gemeinderates in seiner jüngsten Sitzung beschlossen und die Bauleistungen vergeben.

„Es ist uns wichtig, im Friedhof viele parkähnliche Flächen zu schaffen, um den Besucherinnen und den Besuchern eine besinnliche Umgebung für ihre Trauer zu schaffen“, sagt die Rutesheimer Bürgermeisterin Susanne Widmaier. Deshalb hat die Stadt im vergangenen Herbst mit der Genossenschaft Württembergische Friedhofsgärtner Kornwestheim, eine Rahmenvereinbarung getroffen, die eine Anpflanzung und die Pflege der Urnengräber durch Gärtner der Genossenschaft beinhaltet. Das ist über die gesamten Ruhe- beziehungsweise Nutzungszeit sicherstellt.

Gemäß dieser Vereinbarung erstellt die Stadt auf dem Friedhof die Wegestruktur für die Grabanlage. Diese wird über 287 Urnengrabstätten und 116 Urnengemeinschaften verfügen. Die Stadt errichtet auch die Frischwasserversorgung sowie drei Brunnen und stellt die nötigen Sitzgelegenheiten auf. Im Haushalt 2023 sind für Herstellung dieser Grabanlage 160 000 Euro eingestellt. Geplant hat die Anlage das Tiefbauamt der Stadt. Als Grundlage dafür haben die Planer einen Vorentwurf der Württembergische Friedhofsgärtner eG genutzt. Das Tiefbauamt hat Gesamtkosten von 138 000 Euro für das Vorhaben errechnet.

Das Wegenetz erstellt die örtliche Firma Kindler Straßenbau für 112 000 Euro. Die Bauausführung für das Wegenetz und das Modellieren der Grabfelder wird voraussichtlich vier Wochen dauern. „Zu unseren Vorgaben gehört, dass das Wegenetz aus wasserdurchlässigen Materialien hergestellt wird, sodass das Regenwasser versickern kann und der Grundwasserbildung zu Gute kommt“, sagt die Rathauschefin. Bei der Bepflanzung werde darauf geachtet und mit den Friedhofsgärtnern besprochen, dass vielfältige Pflanzen angepflanzt werden, die Insekten und Schmetterlingen zugutekommen.

Der Baubeginn für die neue Grabanlage ist im September dieses Jahres. „Um die nötige Zufahrt für die Baumaschinen muss allerdings die große Hecke zu der Gebersheimer Straße hin geöffnet werden“, erläutert die Bürgermeisterin. Nach dem Ende der Arbeiten werde diese natürlich wieder fachgerecht angelegt.