Die Bestzeit, die Thomas Dold im Bahnhofsturm vorgelegt hat, konnte niemand knacken. Die Rugby-Spielerinnen nahmen es gelassen. Foto: Gramberg Quelle: Unbekannt

Stuttgart (gra) - Am Ziel sahen sie nur noch einen großen Stern: Rund 150 Sportler und Feuerwehrleute haben am Wochenende am ersten Turm-Run im Stuttgarter Hauptbahnhof teilgenommen. Der Wettkampf führte über 314 Stufen zur Plattform des Bahnhofsturms mit dem großen Mercedes-Markenzeichen. Auch Treppenlaufprofi Thomas Dold war dabei.

„Ich gehe nur dorthin, wo es mir gefällt“, sagt Thomas Dold. Am Samstag hat er sich im Bahnhofsturm wohlgefühlt. Ihm gefalle, die Idee des Turm-Runs, dessen Besonderheiten die Wendeltreppe und die schöne Aussicht seien. Für den mehrfachen Gewinner des Empire-State-Building-Treppenlaufes mit 1576 Stufen war der Stuttgarter Turm-Run jedoch eine eher leichte Übung. Im Eiltempo sprintete er daher die 58 Meter zur Spitze hinauf. Um eine Referenzzeit vorzugeben, lief Dold außer Konkurrenz. Nach 59,4 Sekunden betrat er die letzte Stufe auf der Plattform.

Anschließend durften die 150 Teilnehmer in zwei Treppenhäusern gegeneinander antreten. Wettkampf- und Freizeitsportler, unter anderem die Damen der Stuttgarter Rugby-Mannschaft.

Am Ende blieb Thomas Dold ungeschlagen, aber manche Teilnehmer kamen nah an seine Zeit ran. Der beste Freizeitläufer benötigte 1:11,47 Minuten, ein Wettkampfsportler schaffte es sogar in 1:09,40 Minuten. Etwas länger haben die Feuerwehrleute gebraucht, hier machte Simon Binder von den Floriansjüngern in Leonberg den ersten Platz mit einer Zeit von 1:59,57 Minuten. Das ist kein Wunder, schließlich brauchten die Brandbekämpfer mehr Puste als alle anderen: Sie liefen in voller Ausrüstung mit Gasmaske und Sauerstoffflasche. Die gesamte Ausrüstung wiegt knapp 30 Kilogramm. „Es war schon anstrengend“, sagt Anna Fachet von der Freiwilligen Feuerwehr Degerloch-Hoffeld nach dem Lauf in voller Montur. Aber das Wetter sei schön und man habe die Aussicht oben genießen können, so die 23-Jährige. Angetreten ist sie mit vier Kameraden aus ihrer Wehr, die den Turm-Run auch als Training für den Einsatz nutzten „und weil wir Stuttgarter sind“.

Lob für die Leistung der Feuerwehr gab es anschließend vom Turmlauf-Experten. „Krass, dass die das überhaupt machen, und dazu noch mit Atemschutz“, sagte Dold beeindruckt.

Veranstaltet wurde der erste Turm-Run vom Verein Bahnprojekt Stuttgart-Ulm. „Für uns ist das eine Möglichkeit, auf eine andere Art auf das Projekt aufmerksam zu machen“, sagte Tanja Sehner, Leiterin Marketing & Event. Das Bahnprojekt Stuttgart-Ulm hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Bevölkerung über die Bauten für Stuttgart 21 und die Trasse von der Landeshauptstadt nach Ulm zu informieren etwa mit der Ausstellung im Bahnhofsturm.