Foto: Bulgrin - Bulgrin

Die Pläne für das Areal des ehemaligen ZOB an der Berliner Straße sind wenig überzeugend, findet EZ-Redakteurin Melanie Braun.

EsslingenDas Gelände des alten ZOB ist ein städtebauliches Filetstück: zentral gelegen, zu Fuß aus der Innenstadt erreichbar und gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. Derartige Freiflächen gibt es nicht viele in Esslingen. Für die künftige Nutzung eines solchen Areals dürfte die Stadt also, sollte man meinen, richtig viel Hirnschmalz investieren, damit ein tolles Zukunftskonzept entwickelt werden kann. Ein Konzept, das den exponierten Standort schmückt und angesichts der zentralen Lage möglichst vielen Menschen nützt.

Nun aber sieht es so aus, als käme es nur zu einem mittelmäßigen Kompromiss, den auch viele Stadträte nur halbherzig mittragen – und zwar hauptsächlich, um die jahrelange Hängepartie zu beenden. Die Pläne sind vielleicht nicht ganz schlecht, aber sie sind weit weg von ideal. Mag sein, dass es sich um ein schwieriges Grundstück handelt, das nicht ganz einfach zu vermarkten und zu bebauen ist. Aber das Gelände lag jahrelang brach – und wurde im Übrigen nicht einmal für innovative Zwischennutzungen zur Verfügung gestellt. Es gab also Zeit genug, sich auch Gedanken über ungewöhnliche Lösungen zu machen. Dass jetzt ausgerechnet der Zeitfaktor ausschlaggebend für eine wenig überzeugende Lösung sein soll, ist schwer nachvollziehbar.