Die umgedrehten Ortsschilder – wie hier in Owen – wertet die Polizei als Protestaktion. Foto: Carsten Riedl

In mehreren Städten und Gemeinden im Kreis Esslingen wurden die Ortsschilder abgeschraubt und umgedreht wieder befestigt. Die Polizei ermittelt – und hat bereits einen Verdacht, wer hinter der Aktion stecken könnten.

Ungewöhnliche Formen nehmen die Proteste der Landwirtinnen und Landwirte gegen die Sparpläne der Bundesregierung im Kreis Esslingen an. So deutet jedenfalls das Polizeipräsidium Reutlingen die Manipulation von Ortsschildern, die in mehreren Kommunen im Kreis Esslingen auf den Kopf gestellt worden sind.

Auf frischer Tat ertappt

So wurden beispielsweise am 25. Dezember am frühen Morgen in Filderstadt-Sielmingen an zwei Ortsschildern von zunächst unbekannten Verdächtigen die Befestigungen gewaltsam durchtrennt und das Schild umgedreht, wie ein Polizeisprecher erklärt. In einem dieser Fälle habe ein Zeuge mehrere Personen auf frischer Tat beobachtet, die dann mit einem Auto davongefahren waren. Der mit drei Personen besetzte Wagen konnte von der Polizei im Zuge der Fahndung angehalten werden. Gegen die Insassen, bei denen laut Polizei auch entsprechende Beweismittel gefunden wurden, wird wegen Verdachts der Sachbeschädigung ermittelt. Die Höhe des entstandenen Schadens kann laut Polizei noch nicht beziffert werden.

Einen Tag später wurden am 26. Dezember weitere umgedrehte Ortsschilder in Owen und Kirchheim-Nabern registriert. Außerdem soll es im Lenninger Tal ähnliche Aktivitäten gegeben haben. Teilweise sind offenbar Gummistiefel an den Schildern angebracht worden. Ein Polizeisprecher sagte dazu: „Viele Protestformen sind strafrechtlich nicht relevant. Es wurden aber auch Fälle bekannt, die ein Ermittlungsverfahren nach sich ziehen.“