Bisher steht Radfahrern und Fußgängern nur ein schmaler holpriger Weg neben der Straße zu Verfügung. Der Weg wird auf eine Breite von 2,50 Meter ausgebaut. Foto: Stotz - Stotz

Radfahrern steht zwischen der Esslinger Pliensauvorstadt und der Ostfilderner Parksiedlung nur ein schmaler Streifen zu Verfügung. Das ändert sich im Herbst.

OstfildernFür Radfahrer, die zwischen Esslingen und der Parksiedlung unterwegs sind, brechen bald bessere Zeiten an. Im Ausschuss für Technik des Ostfilderner Gemeinderats hat die Stadtverwaltung bekannt gegeben, dass der Radweg zwischen der Pliensauvorstadt und der Parksiedlung im Herbst ausgebaut wird – zunächst jedoch nur auf Ostfilderner Gemarkung. Der Esslinger Abschnitt von der Einmündung der Mutzenreisstraße talabwärts folgt im Frühjahr 2020.

Seit Jahren quälen sich Radfahrer über einen schmalen und brüchigen Weg direkt neben der Straße zur Parksiedlung hinauf. Etliche Radler meiden diese Piste, die zudem von Fußgängern genutzt wird, und weichen auf die Fahrbahn aus – im Berufsverkehr kein ganz ungefährliches Unterfangen. Das soll sich ändern. Wie Thomas Andler vom Freiflächenmanagement der Stadt mitteilte, wird der Radweg als gemeinsames Projekt der Städte Ostfildern grundlegend erneuert, zunächst allerdings nur entlang der Breslauer Straße zwischen der Einmündung der Mutzenreisstraße und der Parksiedlung. Die Stadt Esslingen nimmt den Bau des Radwegs erst im Frühjahr in Angriff, wenn die Sanierung der Zollbergstraße abgeschlossen ist. Sie will die Umleitungsstrecke nicht durch eine weitere Baustelle belasten.

Ein Jahr im Verzug

„Wir sind mit dem Bau um ein Jahr im Verzug, da das Regierungspräsidium noch ein Sicherheitsaudit für die Planungen verlangt hat. Jetzt haben wir einen positiven Bescheid für die Fördermittel“, berichtete Andler. Das Gesamtprojekt ist mit Kosten von 530 000 Euro veranschlagt, davon sind 396 000 Euro förderfähig, 198 000 Euro erhält Ostfildern als Zuwendung.Der Radweg wird hangaufwärts auf eine Breite von 2,5 Metern ausgebaut und asphaltiert, sodass er künftig als sicherer Geh- und Radweg genutzt werden kann. Er soll zwischen der Panoramaplattform und den dortigen Garagen in die Breslauer Straße münden. Aufgrund der Breite können auch bergab fahrende Radler den Radweg nutzen, wenn sie nicht im allgemeinen Verkehr mitschwimmen wollen. Um Platz zu gewinnen, wird zur Hangseite hin eine Böschung aufgebaut.

Der markante Kirschbaum, der in der Mitte der Strecke hart an der Hangkante wächst, soll erhalten bleiben. „Deshalb haben wir uns dazu entschieden, den Weg auf sechs Metern Länge auf 1,5 Meter zu verschmälern und wegen der Wurzeln dort zu pflastern“, berichtete Andler. Gebaut wird in Abschnitten von jeweils etwa 70 Metern Länge, die Breslauer Straße wird jeweils nur halbseitig befahrbar sein, da eine Fahrspur als Baufeld benötigt wird. „Staus sind da programmiert, vergnügungssteuerpflichtig wird das also nicht“, prognostizierte Andler.

ADFC sieht noch Luft nach oben

Nach Ansicht des ADFC-Kreisvorsitzenden Thomas Rumpf ist bei den Planungen aus seiner Sicht noch reichlich Luft nach oben. Er hält einen Sicherheitsstreifen auf der Fahrbahn, zumal für schnell bergab fahrende Radler, für „unbedingt erforderlich“. Auch die Anbindung der Radwege von Nellingen und vom Scharnhauser Park her an den Weg ins Tal sei mangelhaft. Diese Radler müssten an der Fußgängerampel warten, bis sie die Straße überqueren könnten. „Dies ist für Radler völlig abwegig und weltfremd“, sagte er.

Thomas Andler zeigte sich für Änderungsvorschläge offen. Der bergab führende Schutzstreifen, den auch Stadtrat Jürgen Kleih (Grüne) in der Sitzung ins Spiel gebracht hatte, werde geprüft, ebenso der ADFC-Vorschlag, den Radweg bergauf bis zur Kreuzung mit der Robert-Koch-Straße zu verlängern. „Allerdings gebe ich zu bedenken, dass alles, was jetzt noch dazu kommt, komplett von der Stadt bezahlt werden muss, aber nicht im Haushalt abgebildet ist“, sagte er.