Der Imker Wolfgang Pfau hat für die Bienenkiste im Garten der Filderklinik ein junges Volk mit alter Königin mitgebracht. Foto: Pauline Strempel

Die Filderklinik in Filderstadt-Bonlanden hat nun ein eigenes Bienenvolk. Dabei legt man wert auf einen bestimmten Umgang mit den Tieren.

Filderstadt - Den neuen Bienenkasten im Klinikgarten der Filderklinik in Bonlanden zu finden, dauert eine Weile. Der Garten ist groß, und bei diesigem Regenwetter treibt es den Mitarbeitenden beim neuen BienenprojektsTropfen in die Augen. Ein Weg führt serpentinenartig, an Pflanzen und Sträuchern vorbei, hinauf zu einer höher gelegenen Ebene. Dort steht der neue Bienenkasten.

Wer den unscheinbaren Weg nicht kennt, kraxelt durch ungemähtes Gras. Unterhalb der Ebene liegt ein Bachlauf mit Teich. Wichtig für die Bienen, denn diese brauchen viel Wasser, um den Honig frisch zu halten.

In der Gegend gibt es viel Futter für die Bienen

Gemeinsam mit dem Imker Wolfgang Pfau, der seit 2006 Demeter Vertragspartner ist, hätten die Klinikmitarbeiter nach einem geeigneten Platz für die Bienenkiste gesucht. Direkt hinter dem Klinikgarten liegen Streuobstwiesen und das Naturschutzgebiet Schönbuch. „Alles Nahrung für die Bienen“, so Marleen Job, verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit der Klinik. Die neue Bienenkiste ist ein Projekt, das im Rahmen des Ideenwettbewerbs Nachhaltigkeit der Filderklinik entstanden ist. Mitarbeitende konnten Vorschläge für nachhaltige Projekte einreichen. Ein Kräutergarten, ein neues Mülltrennungskonzept, ein Energiesparkonzept mit Bewegungsmeldern und der Eintausch von Glühlampen gegen LED-Lampen sind Verbesserungsvorschläge, die im Zuge der Strategie 2025 der Filderklinik umgesetzt werden sollen.

Die Bienenkiste sollte nach Demeter-Richtlinien aufgestellt werden, das heißt: ökologische und wesensgemäße Bienenhaltung. Hierfür haben sich die Klinikmitarbeiter an den Bioverband Demeter gewandt und um professionelle Unterstützung gebeten. Wolfgang Pfau habe sich spontan gemeldet, das Bienenvolk für die Klinik sei bereit zum Einzug. Er habe ein junges Volk mit alter Königin mitgebracht. Diese sei allerdings nicht erkennbar, denn er wolle sie nicht farblich kennzeichnen. Zudem habe er ein sanftmütiges, tolerantes und antirassistisches Bienenvolk ausgesucht, scherzt Pfau.

Ärzte und Imker verstehen sich

Es herrscht eine ausgelassene Stimmung unter den Klinikmitarbeitenden, die das Bienenprojekt begleiten. Ob das Volk angemeldet werden muss, fragt Manuela Schreg. „Beim Einwohnermeldeamt?“, überlegt Nikolai Keller, Geschäftsführer der Klinik und lacht.

Wolfgang Pfau unterstützt die Gruppe bei der Behandlung der Bienen und schaut vor Winterbeginn noch mal vorbei. Er weist darauf hin: „Vor der Behandlung solltet ihr eine Diagnose machen. Das macht ihr ja in der Klinik auch so.“ Ärzte und Imker verstehen sich.