Tatjana Maria in Aktion. In Stuttgart hätte sie sich mehr Unterstützung erhofft. Foto: Baumann

Die deutsche Nummer zwei stört sich in Stuttgart an gegnerischen Fanclubs: „Das ist toll für andere Spielerinnen. Für uns Deutsche weniger.“

Trotz ihrer knappen Achtelfinal-Niederlage gegen Caroline Garcia (Frankreich) war Tatjana Maria mit sich und ihrer Leistung im Reinen. Eine Sache störte den deutschen Tennisprofi beim Turnier in der Stuttgarter Porsche-Arena am späten Donnerstagabend allerdings: „Ich bin kein Fan davon, dass jeder seinen Fanclub bekommt. Wir spielen hier in Deutschland. Und ich finde, wenn dann eine Deutsche auf dem Platz spielt, dann sollten auch alle für die Deutsche sein.“ Ihre Kritik entzündete sich an den Fanclubs, die jeder Spielerin vor dem Turnier zugewiesen werden. Je 20 Kinder aus Tennisclubs der Region, die für ihre Spielerin Stimmung machen. So auch am Donnerstag, als immer wieder „Let’s go, Caro“-Rufe Marias Gegnerin unterstützten.

Die 35-Jährige war darüber nicht begeistert, wie sie auf der anschließenden Pressekonferenz kund tat. „In anderen Ländern gibt es das nicht. Das ist toll für andere Spielerinnen. Für uns Deutsche weniger. Deshalb verstehe ich manchmal nicht, dass so etwas gemacht wird.“

Anke Huber reagiert gelassen auf Kritik

Nun richtete sich Marias Kritik weniger ans Stuttgarter Publikum als an den Veranstalter. Darauf angesprochen, entgegnete die sportliche Leiterin Anke Huber: „Sie hat lange nicht mehr bei uns gespielt, vielleicht ist es deshalb nicht so gewohnt.“ Das System mit den Fanclubs habe sich bewährt und sei auch noch nie kritisiert worden.

Huber wollte deswegen kein großes Fass aufmachen. Sie kündigte an, das Gespräch mit der deutschen Nummer zwei suchen zu wollen. Maria war bereits zum Turnier nach Madrid weitergereist.