Felix Unseld Quelle: Unbekannt

Laut einer Umfrage der Katholischen Kirche liegt Fasten gerade voll im Trend. Im Vergleich zum vergangenen Jahr ist die Anzahl derer, die in den sieben Wochen vor Ostern bewusst auf etwas verzichten, um 15 Prozent gestiegen. Ursprünglich erinnert die Fastenzeit an Jesu 40-tägiges Fasten und Beten in der Wüste, auch wenn die Praxis zu Ehren Gottes bereits im Alten Testament Erwähnung findet. Ab dem Gründonnerstag schließt dann das Fasten in Gedenken an die Leiden Christi am Kreuze an, das bis zum Ostersonntag dauert, wenn die Auferstehung gefeiert wird. EZ-Mitarbeiterin Miriam Schröder befragte Passanten in Plochingen, ob die Fastenzeit für sie von Bedeutung ist.

Devi Brandstätter (59) aus Plochingen: Ich faste nicht, weil der Verzicht meinem Körper nicht gut tut. Außerdem ernähre ich mich eh gesund und trinke keinen Alkohol, also habe ich das auch nicht nötig. Ich kenne einige, die die Fastenzeit zum Anlass nehmen wollen, abzunehmen. Leute, die das aus Tradition oder religiösen Gründen machen, kenne ich eigentlich keine.

Alexander Stauss (51) aus Plochingen: Ich faste schon seit mindestens zehn Jahren. In den sieben Wochen verzichte ich komplett auf Alkohol und Süßigkeiten. Das mache ich hauptsächlich, um den Körper zu reinigen und um ein bisschen Verzicht zu üben, religiöse Gründe stehen für mich da nicht im Vordergrund. Dennoch passt es einfach gut in die Passionszeit rein.

Norbert Schenk (66) aus Esslingen: Ich habe mich nie mit dem Thema beschäftigt, da meine Frau und ich normalgewichtig sind und wir auch viel Sport treiben. Deswegen sehe ich keine Notwendigkeit. Auch aus religiösen Gründen habe ich keinen Bezug zum Fasten. Wir kennen auch keine Leute, die fasten.

Bruni Gaffal (55) aus Plochingen: Ich wusste gar nicht, dass die Fastenzeit jetzt anfängt, stehe dem aber sehr positiv gegenüber. Letztes Jahr habe ich zum Beispiel auf Fleisch verzichtet und auch viel von anderen Leuten mitbekommen. Ich finde es sehr sinnvoll und schön, eine Weile auf etwas zu verzichten. Ich werde mir wohl noch etwas überlegen.

Ilona Dietrich (58) aus Ruit: Ich sehe zu, dass ich mich gesund ernähre und brauche kein Fasten. Ich kenne auch niemanden, der aus religiösen Gründen fastet. Hauptsache, es geht einem gut. Man merkt selbst, was einem gut bekommt und kann sich danach richten. Zum Beispiel esse ich abends gar nichts oder sehr wenig - einfach nur fürs Wohlbefinden. Mit religiösen Gründen hat das nichts zu tun.

Diana Wyrich (48) aus Altbach: Fasten ist für mich kein Thema, da fehlt mir der Bezug. Meine Tochter fastet schon seit Jahren und hat da immer total streng und konsequent auf Süßigkeiten verzichtet - für mich geht das gar nicht. Sie hat sich aber sehr wohl dabei gefühlt, einmal im Jahr ihren Körper zu entgiften. Ich aber will leben und auf nichts verzichten, schließlich lebt man nur einmal.

Felix Unseld (30) aus Göppingen: Ich selbst habe nicht vor zu fasten. Früher wurde ich von meiner Mutter dazu gebracht, auf Süßigkeiten und Fernsehen zu verzichten. Ich kenne einige Leute, die zum Beispiel Plastik fasten. Das finde ich eine spannende Idee, aber es fordert sehr viel Zeit, die ich gerade nicht habe. Aus religiösen Gründen zu fasten, wäre vielleicht angebracht, aber irgendwo hört der Glaube dann auch auf.