Fast 400 Frauen waren bei „Mama geht tanzen“ im Stuttgarter Club Schocken dabei. Foto: Lichtgut/Ferdinando Iannone

Eltern brauchen Angebote und Räume, um aktiver Teil der Stadtgesellschaft zu sein. Die erfolgreiche Partyreihe „Mama geht tanzen“ füllt eine Lücke, muss sich aber auch vorwerfen lassen antifeministisch zu sein. Warum?

Eine tanzende Frau hat das Zeug zum Politikum. Das zeigten Anfang des 20. Jahrhunderts exzentrische Tänzerinnen wie Mata Hari oder Josephine Baker. Ihnen schlug Hass ebenso wie Bewunderung entgegen, weil sie mit ihren entfesselten Körpern alle gültigen Normen, wie eine Frau sich zu fügen und bewegen hatte, sprengten. War ihnen, die sich so frech des eigenen Körpers bemächtigten, nicht auch außerhalb frivoler Clubs Ungeheuerliches zuzutrauen?