Die Linke führt die vergleichsweise vielen Eintritte auch darauf zurück, dass mit dem Austritt von Sahra Wagenknecht im Oktober ein jahrelanger Richtungsstreit entschärft wurde. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Die Linke hat Rückschläge und eine Spaltung hinter sich. Jetzt aber registriert sie ungewöhnlich viele Parteieintritte - mehr als 1100 waren es im Januar online.

Berlin - Bei der Linken sind nach Parteiangaben im Januar 1110 neue Mitglieder online eingetreten. Davon kamen 905 seit dem 10. Januar, als die Correctiv-Recherche zu einem Treffen radikaler Rechter mit Politikern der AfD und der CDU sowie Mitgliedern der Werteunion in Potsdam veröffentlicht wurde. Die Zahlen nannte die Partei dem Nachrichtenportal t-online. Sie liegen auch der dpa vor.

Erfasst sind darin nur Online-Eintritte, nicht aber Eintritte auf anderem Wege oder Austritte. Damit bleibt offen, wie viele Mitglieder die Linke im Saldo dazugewonnen hat. Auch die Jahresbilanz 2023 liegt noch nicht vor. Die Partei teilte nur mit, im vergangenen Jahr habe es im Durchschnitt 335 Eintritte pro Monat gegeben. Im letzten Vierteljahr 2023 zählte sie nach aktuellem Stand insgesamt 2951. 

Die Partei führt die vergleichsweise hohe Zahl auch darauf zurück, dass mit dem Austritt von Sahra Wagenknecht im Oktober ein jahrelanger Richtungsstreit entschärft wurde. "Die Linke ist wieder zentraler Anziehungspunkt der gesellschaftlichen Linken", meinte die amtierende Bundesgeschäftsführerin Katina Schubert. Sie freue sich über die "Eintrittswelle", die nach den Enthüllungen über das Potsdamer Rechten-Treffen noch einmal zugelegt habe.