Der Autor Péter Nádas zählt zu den wichtigsten Stimmen Ungarns. Die Katastrophen und Verwerfungen eines Jahrhunderts speisen sein monumentales Werk, das pünktlich zu seinem 80. Geburtstag um einen großen Roman reicher geworden ist.
Péter Nádas hat viel überlebt: den Holocaust, die kommunistische Diktatur und Jahrzehnte einer selbst auferlegten Schreibklausur, aus denen seine mentalitätsgeschichtlichen Monumentalromane „Buch der Erinnerung“ oder „Parallelgeschichten“ hervorgegangen sind. „Wir sind alle Kriegsversehrte“, diese Grundüberzeugung treibt den vor achtzig Jahren, am 14. Oktober 1942, in Budapest geborenen Autor an. Und um seinen auch als Fotograf und Journalist angesammelten existenziellen Erfahrungsschatz zu bewältigen, hat er die Romanform weite über ihre Grenzen hinausgetrieben. Chaos, Durcheinander, Wunden sind Gestaltungsprinzipien, die Péter Nádas der enge Kontakt mit dem Weltzustand diktiert.
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