Zelte werden dieses und nächstes Jahr die Hauptrolle auf dem Marktplatz während des „Esslinger Sommers“ spielen Foto: - Bulgrin

Die Vorbereitungen für den „Esslinger Sommer“ im August, ein Übergangsfest bis zum endgültigen Zwiebelfest-Nachfolger, sind weitgehend beendet. Geändert hat sich die Konstellation der Wirte.

Esslingen„Es ist alles im Fluss“, sagt Michael Metzler und meint damit die Vorbereitungen für die Nachfolgeveranstaltung des Zwiebelfestes vom Jahr 2021 an. Dabei setzt der Chef der Esslinger Stadtmarketing und Tourismus GmbH (EST) auf einen festen Zeitplan und klare Strukturen. Zunächst einmal geht es aber in diesem und im nächsten August um den „Esslinger Sommer“ als Übergangsfest bis zur endgültigen Lösung. Dafür haben sich im Januar neun Gastronomen in einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen. Zwei von Ihnen, Oliver Bremer und Kay Rügner, sind mittlerweile nicht mehr mit von der Partie. Ziehen erneut dunkle Wolken am Wirte-Himmel auf? „Nein“, versichert Salvatore Marrazzo als Sprecher der Gemeinschaft. Keiner der beiden Gastronomen sei im Streit gegangen und sie würden sogar ihre Hilfe anbieten, wenn es beim „Esslinger Sommer“ hier oder da an Equipment fehlen sollte.

Eißele hat Platz- und Personalsorgen

Dass sich ausgerechnet Oliver Bremer (Weinstube Eißele und Goldener Ochse) aus dem Sommerfest-Team zurückzieht, ist natürlich in gewisser Weise pikant. Denn schließlich war es der Ausschluss des „Eißele“ vom Zwiebelfest durch die Wirte, welcher im Grunde genommen das Ende der Traditionsveranstaltung eingeläutet hatte. Versuche, mit dem „Eißele“ wieder aufs Zwiebelfest zu kommen, scheiterten in der Folge. Allerdings macht Brehmer gegenüber seinen Kollegen vom „Esslinger Sommer“ klar, dass sein Rückzug nichts mit irgendwelchen Animositäten zu tun hat. Die herrschenden Platzverhältnisse auf dem Marktplatz und die bisher offenbar erfolglose Suche nach geeignetem Personal machten ihm die Teilnahme leider unmöglich, lässt Brehmer seine Wirtskollegen wissen. „Ich werde euch sehr gerne unterstützen und wenn nötig auch benötigtes Equipment zur Verfügung stellen“, sagt Bremer, für den der Erfolg der beiden kommenden Sommerfeste außer Frage steht.

Auch Kay Rügner (Dulkhäusle und Gambrinus) ist keineswegs im Streit gegangen. „Der ständig wachsende Personaldruck , die fast nicht zu bewältigende Bürokratie sowie das viel zu kurz kommende Familienleben zwingen mich zu diesem Schritt“, erklärt Rügner, dem diese Entscheidung „außerordentlich leid“ tut.

Für Brehmer und Rügner wird nun das Fellbacher Unternehmen Rauschenberger Eventcatering in die Bresche springen. Es gilt auch überregional als renommierte Adresse und dürfte vielen Besuchern des Stuttgarter Weindorfs durch Rauschenberger’s Weinlaube bekannt sein. Warum wurde nicht nach einem Esslinger Wirt gesucht? „Haben wir“, versichert Salvatore Marrazzo, allerdings sei man in der Stadt nicht fündig geworden. So sind mit Marrazzo (Accanto und Cosmopolita), Annette Currle (Currles Culinarium), Fotios Anastasiou (Fleischmanns), Ioannis Siavilas (Joe Penas), Savvas Savvidis (Jack Moddy’s), Thomas Kielmeyer (Kielmeyers Besen), Steffen Kauderer und Christian List (Der Rote Hirsch) und Rauschenberger Eventcatering acht gastronomische Betriebe am Start. Damit kann sich die Veranstaltung vom 2. bis 12. August auf die Fläche des Esslinger Marktplatzes beschränken.

Weiße Pagodenzelte werden das Bild des Sommerfestes prägen, es gibt Sitz- und Stehplätze sowie eine Cocktailbar. Die Küche ist regional und international, wie sich an den Namen der teilnehmenden Wirte unschwer erkennen lässt. Jeder von ihnen soll mit zwölf Gerichten antreten. „Wir sind eine tolle Gemeinschaft und wir werden Spaß haben“, verspricht Salvatore Marrazzo.

Derweil laufen die Vorbereitungen für die endgültige Festivität von 2021 an unter der Regie der EST in geregelten Bahnen. Die Aufgaben sind definiert, einem Werkstattermin im Mai soll ein weiterer im Juli folgen. Bis Herbst sollen sodann die Ausschreibungs- und Vergabemodalitäten fertig sein. Interessant wird es im Oktober, wenn der Prototyp für die künftigen Weinlauben vorgestellt wird. Zudem werden alle Esslinger Gastronomen von der Stadt zu einem Informationstermin eingeladen, bei dem man sich bereits als Interessent für das künftige Fest registrieren lassen kann. Für den April nächsten Jahres ist die Ausschreibung geplant – Gastronomen können sich dann mit ihrem Konzept bewerben, bevor im Sommer 2020 die Entscheidung fällt, wer im Jahr darauf mit von der Partie ist.

Danach bleibt den Wirten noch ein Jahr Vorbereitungszeit bis zur Premiere. Übrigens: Die Zusammensetzung der Gastronomen wird sich immer wieder ändern, weil die EST die Lauben nur für eine befristete Zeit an die Wirte vermietet. Ist die Frist von mehreren Jahren abgelaufen, können auch neue Interessenten zum Zuge kommen.