Oberbürgermeister Matthias Knecht diskutiert im Kulturzentrum mit Schülern der Gottlieb-Daimler-Realschule. Foto: Simon Granville

Oberbürgermeister Matthias Knecht diskutiert im Kulturzentrum mit Schülern der Gottlieb-Daimler-Realschule. Es geht um verspätete Busse und überhitzte Klassenzimmer.

Die größten Diskussionen im Kulturzentrum branden auf, als Matthias Knecht mit den wirklich harten Fragen konfrontiert wird. Messi oder Ronaldo? Real oder Barca? Nutellabrot mit oder ohne Butter? Die Achtklässler der Gottlieb-Daimler-Realschule Ludwigsburg haben diese Fragen am Donnerstagvormittag anonym formuliert und in einen Beutel geworfen, aus dem der Oberbürgermeister sie zieht. Seine Antworten (Messi, Barca, mit Butter) sorgen teilweise für Kopfschütteln, ernten aber auch Zustimmung. Die Bitte, er solle etwas gegen die hohen Dönerpreise unternehmen, muss Knecht dagegen abschlägig bescheiden, da könne er als Oberbürgermeister nichts tun.

Verspätete Busse als Problem

Im Rahmen des Aktionstages „Schule trifft Rathaus“ der baden-württembergischen Landeszentrale für politische Bildung sind die gut 50 Schülerinnen und Schüler im Großen Saal des Kulturzentrums zusammengekommen, um mit Knecht zu diskutieren. Im Mittelpunkt steht dabei aber natürlich nicht der Lieblingsfußballer des OB, sondern die politischen Anliegen, die die Jugendlichen ihm von Angesicht zu Angesicht vortragen.

Das Thema Landeserstaufnahmestelle, das bei den „Erwachsenen“ gerade virulent ist, spielt dabei überhaupt keine Rolle. Stattdessen geht es beispielsweise um den öffentlichen Nahverkehr. „Die Linien 425 und 426 sind oft überfüllt oder kommen zu spät. Dadurch schaffen wir es nicht rechtzeitig in die Schule“, sagt eine Schülerin. Eine andere moniert, dass es nicht überall digitale Fahrbahnanzeigen gebe, an denen man sich orientieren könne. Und Knecht? Der versichert, das Problem sei „verstanden und angekommen“, weist aber auch immer auf die begrenzten Möglichkeiten der Stadt hin. „Die Pandemie und die Energiekrise sind auch für die Buslinien finanzielle Herausforderungen.“

Große Hitze in den Klassenzimmern

Der Oberbürgermeister bemüht sich, auf die Jugendlichen zuzugehen, hat aber nicht auf alles eine Antwort. Ein Schüler spricht die unerträgliche Hitze in den Klassenzimmern an, bei der sich niemand konzentrieren könne. Knecht verweist auf den Neubau des Bildungszentrum West, das über eine gute Klimatisierung verfügen soll. Ferner geht es um das Essen in der Mensa, könne der OB da nicht etwas tun, dass das „besser aussieht und besser schmeckt“. Knecht verspricht zu sehen, was möglich ist, neue Essenszuschüsse werde es aber in keinem Fall geben: „Ich will euch da keine falschen Hoffnungen machen, auch bei uns wird das Geld knapper.“

Eine gute Nachricht kann der Oberbürgermeister den Schülerinnen aber doch noch mitgeben, und zwar bezüglich kostenloser Periodenartikel. Auf Initiative des Jugendgemeinderats soll es zum neuen Schuljahr in allen Schulen und sonstigen Jugendeinrichtungen kostenlose Produkte geben.