Menschen ohne festen Wohnsitz sind im Winter mehr als andere der Gefahr der Kälte ausgesetzt. Welche Möglichkeiten es gibt, ihnen zu helfen, und warum manche Obdachlose sich von den Notunterkünften der Stadt lieber fernhalten.
Ein etwa 50 Jahre alter Mann sitzt an einem Vormittag unter der Woche in der Stuttgarter Königstraße unauffällig an ein Schaufenster gelehnt. Letzte Nacht lagen die Temperaturen wieder unter null Grad. Neben sich hat er seine Habseligkeiten in einem kleinen Wagen fest eingepackt, dabei auch ein Zelt und Isomatten. „Das hier ist meine Lebensversicherung“, sagt er über seine Sachen. Ein Passant kommt vorbei und schüttelt ihm die Hand, als wären sie alte Freunde. Ein anderer spendiert ihm einen Kaffee aus einem Pappbecher. Der Mann wärmt seine kalt gewordenen Finger an der heißen Flüssigkeit, bevor er sie trinkt. Für die Nacht wird er sich wieder einen Schlafplatz irgendwo in der Stadt suchen müssen. „Die Notunterkünfte sind alle zu voll“, sagt er. Ohnehin ist er misstrauisch und hält sich lieber fern von ihnen.
Unsere Abo-Empfehlungen