Man achte auf das Kleingedruckte. Foto: jan

Ein Wahltag birgt allerlei Überraschungen. Nicht nur was das Abschneiden der Kandidatinnen und Kandidaten betrifft. Beobachtungen am Rande.

Stuttgart - Fehler macht jeder – auch der europäische Fernsehsender Euronews mit Sitz im französischen Lyon. In seiner deutschen Ausgabe berichtete der Sender am Montag über die großen Themen, die das Publikum das Wochenende über hinweg bewegten: die US-Präsidentschaftswahl und Corona. Doch auch lokale Nachrichten kommen bei Euronews zum Zuge, wenn sie eine gewisse Bedeutung haben – wie die Oberbürgermeisterwahl in Stuttgart. Allerdings geriet bei der Bearbeitung dieser Nachricht einiges durcheinander. Von Montagmorgens bis mindestens um 12 Uhr mittags wurden die Euronews-Zuschauer über folgenden Sachverhalt informiert: „Bei Oberbürgermeisterwahl in Stuttgart liegt CDU-Kandidat Frank Nopper vor dem Grünen Amtsinhaber Fritz Kuhn. Zweite Wahlrunde ist am 29. November.“ Wenigstens das Datum stimmte. Versuche, die Euronews-Redaktion telefonisch oder per E-Mail darauf hinzuweisen, dass Amtsinhaber Kuhn gar nicht mehr zur Wahl steht, gingen fortgesetzt ins Leere.

Wahlsieger sind die Wahlhelfer

Jeder macht Fehler – bis auf das Statistische Amt der Stadt Stuttgart. Zumindest am Wahlabend lief dort alles fehler- und reibungslos. An der Seite von Wahlamtschef Thomas Schwarz konnte Kreiswahlleiter und Verwaltungsbürgermeister Fabian Mayer wie angekündigt gegen 20.30 Uhr das Gesamtergebnis des ersten Wahlgangs verkünden – fast auf den Glockenschlag genau. Die pünktliche Auszählung ist auch ein Verdienst der rund 3200 Wahlhelferinnen und Wahlhelfer, die den strahlend schönen Sonntag unter erschwerten Corona-Bedingungen in den 261 Wahllokalen der Stadt verbrachten. Sie dürfen denn auch als die eigentlichen Wahlsieger der Abstimmung von Sonntag gelten. Wie schrieb einer von ihnen: „Vielen Dank, wir bemühen uns jedes Mal schnell, sicher und ordentlich die Auszählung über die Bühne zu bringen.“ Das ist vorbildlich gelungen. Dafür Respekt!