Im Göckelesmaier-Festzelt haben sich am vergangenen Wochenende Hunderte mit einem Magen-Darm-Virus angesteckt. Seither gibt es dort aber keine neuen Fälle mehr. Foto: Lichtgut/Ferdinando Iannone

Die Lebensmittelüberwachung hat im Zelt bisher keine Verstöße entdeckt. Mitarbeiter dort erklären vor dem Einsatz inzwischen schriftlich, dass sie symptomfrei sind. Haben Besucher das Norovirus ins Zelt gebracht?

Nach dem Ausbruch einer Magen-Darm-Erkrankung am Wochenende auf dem Frühlingsfest in Stuttgart steigt die Zahl der Erkrankten weiter. Zahlreiche Menschen melden sich nach wie vor, die nach einem Besuch des Göckelesmaier-Festzelts Durchfall, Übelkeit und Erbrechen bekommen haben. Die Stadt vermeldet am Donnerstagabend, dass sich nach neustem Stand inzwischen 727 Erkrankte gemeldet haben. Davon seien bisher fünf Fälle des Norovirus labordiagnostisch bestätigt.

Bereits am Donnerstagvormittag hatte die Stadt mitgeteilt, dass die Proben, die die Lebensmittelüberwachung im Festzelt genommen hatte, ohne Auffälligkeiten geblieben sind. Von den Lebensmitteln seien die Infektionen definitiv nicht ausgegangen. Die Betreiber seien äußerst kooperativ, das Zelt werde geöffnet bleiben. Zudem habe es in den vergangenen Tagen keine Fälle mehr aus dem Zelt gegeben – der Ausbruch beschränke sich offenbar auf das vergangene Wochenende, vor allem den Samstag.

„Die Behörden hatten nach Bekanntwerden der Erkrankungen in Absprache mit dem Betreiber des betroffenen Festzelts die ohnehin hohen Hygienemaßnahmen weiter forciert. Dazu zählt auch die Untersuchung von Mitarbeitenden mit Symptomen und ohne Symptome“, teilt die Stadt am Donnerstagabend mit. Bei elf Mitarbeitenden ohne Symptome lägen bereits negative Untersuchungsergebnisse vor, bei acht Mitarbeitenden mit Symptomen seien Untersuchungen veranlasst worden, deren Ergebnisse noch nicht vorlägen.

Festwirt Karl Maier atmet deshalb nach der großen Aufregung durch. „Wir arbeiten weiterhin Hand in Hand mit der Stadt und den Lebensmittelbehörden“, sagt er. Laut seiner Informationen seien alle Probeergebnisse der Lebensmittelüberwachung auf Noroviren negativ. „Hygieneverstöße gab es ebenfalls nicht, auch das haben die behördlichen Prüfungen bestätigt. Es gibt auch keinen Hinweis darauf, dass das Virus von unseren Mitarbeitern eingeschleppt worden wäre“, so Maier. Denkbar sei auch, dass Gäste das Virus mitgebracht und andere Gäste angesteckt hätten. Es seien nur Mitarbeiter im Einsatz, „die symptomfrei sind und uns gegenüber dies auch schriftlich bestätigt haben“.

Erkrankte sollen sich melden

Das Gesundheitsamt bittet weiterhin alle Erkrankten, sich möglichst zu isolieren, Hygienestandards einzuhalten und alles dafür zu tun, dass sich andere nicht anstecken. Wer betroffen ist, kann sich unter infektionsschutz@stuttgart.de melden. Die Behörden versuchen weiterhin, die Quelle des Ausbruchs aufzuspüren und durch mögliche Erkenntnisse eventuelle zukünftige Probleme zu verhindern.