Michael Schwöbel, Trainer HSG Osfildern Quelle: Unbekannt

Neue Coaches bei Handballvereinen

Esslingen Ein turbulentes Jahr liegt hinter den Bundesliga-Handballerinnen des TV Nellingen. Nachdem der Klassenverbleib auf Tabellenplatz elf in der Saison 2017/2018 geschafft war – was zwar nicht ganz so nervenaufreibend wie im Bundesliga-Premierenjahr, aber dennoch mit viel Einsatz verbunden war – standen die Hornets vor dem ersten großen Umbruch. Zum Ende der Saison verließ Trainer Pascal Morgant nach fünf Jahren den Verein, er wechselte zum Ligakonkurrenten Neckarsulmer SU. Mit ihm ging Spielmacherin Louisa Wolf. Annika Blanke, eine der Säulen des Nellinger Spiels, zog es zu Frisch Auf Göppingen, Torhüterin Anne Bocka zur HSG Bad Wildungen.

Der Co-Trainer des Drittligisten SG BBM Bietigheim II, Carsten Schmidmeister, übernahm die Nellingerinnen. Dazu war der TVN schon vor Saisonbeginn gleich im Verletzungspech: Torhüterin Sarah Wachter kam nach ihrer geplanten Ellenbogen-Operation Mitte Juli erst im Oktober wieder zurück, Kreisläuferin Stefanie Schoeneberg verpasste wegen eines Bänderrisses am Sprunggelenk ebenfalls die ersten Spiele. Elisa Stuttfeld brauchte noch Zeit, um nach ihrem Kreuzbandriss wieder ganz fit zu sein. Ihr Comeback gab sie erst am zweiten Weihnachtsfeiertag im Derby gegen die TuS Metzingen. Neuzugang Catherine Csebits (Ermüdungsbruch am rechten Fuß) ist immer noch nicht zurück im Team. Die neuen aus Bietigheim Alina Ridder (muskuläre Verletzung) und Torhüterin Celina Meißner (Schulterprobleme) fehlten ebenfalls zu Beginn. Dazu kam die tschechische Nationalspielerin Sarka Marcikova zunächst nicht richtig in die Gänge. Genauso wie das gesamte Team. Es lief nicht so richtig gut, die Hornets krebsten im Tabellenkeller herum.

Schmidmeister und der Verein erkannten die Problematik und zogen die Reisleine. Ende Oktober, nach nur fünf Spielen, lösten der Coach und der TVN den Vertrag – einen Tag vor dem wichtigen Spiel gegen das noch punktlose Schlusslicht SV Union Halle-Neustadt – einvernehmlich auf. Gehen musste auch Schmidmeisters Co-Trainer Christian Kampa. „Wir waren uns in vielen Dingen nicht grün und haben bei der Mannschaft eine Unsicherheit verspürt, die vor dem Saisonbeginn noch nicht da war“, sagte TVN-Geschäftsführer Bernd Aichele.

Ziel Klassenverbleib

Interimsweise bis einschließlich 17. November sprangen HVW-Landestrainer Nico Kiener und Co-Trainer Gerhard Rohr ein. Nur gegen Halle-Neustadt (34:23) gelang dem Team ein Sieg, allerdings war im Nellinger Spiel unter Kiener/Rohr deutlich mehr Sicherheit zu sehen als zuletzt unter Schmidmeister. „Eine gute Basis, um das Projekt Klassenverbleib anzugehen“, wollte Kiener für den neuen Trainer schaffen, mit dem die Nellingerinnen die Saison beenden wollen. Am 17. November wurde auch gleich bekannt gegeben: Es ist Ralf Rascher, ehemaliger Trainer beim früheren Baden-Württemberg Oberligisten (aktuell Württembergligisten) TSV Deizsiau und der HSG Ostfildern. Co-Trainer wurde Dieter Döffinger, der unter anderem die Württembergliga-Frauen des TSV Köngen im Duo mit Armin Dobler trainierte. Rascher ist seit 15 Jahren im Trainerjob, zuletzt hatte er ein Jahr als Coach pausiert, um Zeit für die Familie zu haben.

Nun geht er den Klassenverbleib an. Das erste Spiel mit den Hornets nach der fünfwöchigen Länderspielpause war gleich das Derby gegen Metzingen – die Nellingerinnen kassierten eine heftige 19:46-Klatsche. Kein guter Start.

Auch bei anderen regionalen Handball-Teams wechselten im Sommer die Trainer: Drittligist TSV Neuhausen startete mit Eckard Nothdurft in die neue Saison, der im Sommer Ralf Bader ablöste. Bader wechselte zum Bundesliga-Aufsteiger SG BB Bietigheim. Derzeit stehen die Neuhausener auf dem 14. Tabellenplatz, der Kampf um den Klassenverbleib ist das Thema der Rückrunde.

Der TSV Deizisau startete ebenfalls mit einem neuen Trainer – und in einer neuen Liga: Olaf Steinke übernahm von Daniel Mayr und Boris Rehn das Team nach dem Abstieg aus der Baden-Württemberg Oberliga. Nach der schwierigen Saison mit gleich drei Cheftrainern und dem Abstieg herrscht wieder Ruhe bei den Deizisauern: Mit Steinke würde sogar bereits über das Saisonende hinaus verlängert. Veit Wager, in der Saison zuvor noch Interimscoach in Deizisau, sitzt seit Anfang der Saison beim Württembergligisten TSV Wolfschlugen auf der Bank.

Auch 2019 wird es prominente Trainerwechsel geben: Beim Baden-Württemberg Oberligisten TV Plochingen verabschiedet sich nach sechs erfolgreichen Jahren Daniel Brack. Ein Nachfolger ist schon gefunden, und er ist in der Region bekannt: Michael Schwöbel. Dieser hatte die HSG Ostfildern zuletzt in die Württembergliga geführt. Beim Württembergligisten SG Hegensberg/Liebersbronn steht dagegen noch nicht fest, wer dem scheidenden Jochen Masching im Sommer folgen wird.