Der Neuseeländer Alan Hall war zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Foto: Imaog/Zoonar/Nerijus Liobe

Mit 24 Jahren wurde er verhaftet, mit 61 ist sein Name reingewaschen: Der Neuseeländer Alan Hall saß nach einer Verurteilung wegen Mordes fast 18 Jahre lang unschuldig im Gefängnis. Nun bekommt er mehrere Millionen an Entschädigung.

Ein Neuseeländer, der fast 18 Jahre unschuldig wegen Mordes im Gefängnis saß, erhält eine Entschädigung in Millionenhöhe. Der heute 61 Jahre alte Alan Hall habe ein Entschädigungsangebot in Höhe von 4,9 Millionen neuseeländischen Dollar (rund 2,7 Millionen Euro) angenommen, sagte Justizministerin Deborah Russell am Freitag.

Hall war 1986 zu lebenslanger Haft verurteilt worden, nachdem ein Mann bei einem Einbruch in Auckland erstochen worden war. Er wurde schuldig gesprochen, obwohl es keine forensischen Beweise gab, die ihn mit der Tat in Verbindung brachten und obwohl der Täter laut Beschreibung eine andere Körpergröße hatte. 

Erst im vergangenen Jahr wurde Hall in einem neuen Prozess schließlich freigesprochen.

Justizministerin Russell sprach Hall die „uneingeschränkte Entschuldigung“ der Regierung aus. Es sei klar, dass die Entschädigung nie das Unrecht werde wettmachen können, das Hall erlitten habe, räumte sie ein. Halls Familie erklärte, sie sei erleichtert, dass dessen Name nun endlich reingewaschen sei. „Alan war 24, als er verhaftet wurde. Jetzt ist er 61.“