Mit schnellen Zuspielen reißen Lucca Holder und die Neuhausener Lücken in die TSG-Abwehr. Foto: Rudel - Rudel

Der Handball-Drittligist setzt sich dank einer konsequenten Leistung gegen Haßloch durch

NeuhausenEs waren noch 15 Minuten zu spielen und die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen führten mit zehn Toren gegen die TSG Haßloch. Da gab es auch für den letzten Zweifler kein Halten mehr. Die Egelseehalle stand und peitschte das Team weiter nach vorne. Dank einer konsequenten Leistung haben sich die Neuhausener mit 31:23 (16:12) gegen die TSG Haßloch durchgesetzt und damit eine wichtige Reaktion im Abstiegskampf gezeigt. Denn in der Vorwoche hatten die MadDogs noch eine Fünf-Tore-Führung gegen den direkten Konkurrenten TV Willstätt verspielt. „Die Mannschaft hat gearbeitet und sich nicht von ihrem Ziel abbringen lassen. Kompliment“, sagte Neuhausens Trainer Eckard Nothdurft, der im Training eine „super Trainingsintensität“ beobachtet hatte. Die Enttäuschung hat die Mannschaft offensichtlich noch enger zusammengebracht.

Die Neuhausener haben vor allem in schwierigen Phasen des Spiels emotionale Stärke gezeigt und sich nicht verunsichern lassen. So auch nach der Halbzeit als die 16:12-Führung auf 17:15 dahinschmolz (34.). Wieder bereitete den Neuhausenern die offensiver umgestellte Abwehr des Gegners Probleme. Aber eine geschlossene Mannschaftsleistung war der Schlüssel zum Erfolg. Ab der zehnten Minute agierte die 6:0-Deckung sehr konsequent und aggressiv. Der Mittelblock um Leon Pabst und Patrik Letzgus überzeugte und Schlussmann Nicolas Gross vereitelte zwölf Chancen. „Wir haben die Vorgaben weitestgehend umgesetzt. Ich bin sehr froh über den Sieg. Wir haben Emotionen gezeigt und die Absprachen haben gestimmt“, sagte der Torhüter. Nothdurft war voll des Lobes: „Wir haben gedeckt, wie noch nie und bis auf wenige Minuten das durchgezogen, was wir uns vorgenommen hatten.“

Haßlochs Angriff hatte zunehmend Probleme, geeignete Mittel zu finden, scheiterte an Gross oder vergab leichtfertig. Den Gästen fehlte der nötige Biss. „Wir haben ganz gut angefangen, dann aber etliche freie Würfe leichtfertig vergeben. Das war ein richtig schlechter Tag von uns. Wir haben die Neuhausener nicht in den Griff bekommen“, sagte Haßlochs Rückraumspieler Kevin Seelos, der seine drei Treffer bezeichnenderweise in der ersten Viertelstunde erzielt hatte. TSG-Coach Tobias Job betonte: „Bereits nach zehn Minuten hätten wir wegziehen müssen. Das haben wir nicht gemacht und wurden dafür bestraft.“ Statt beim Stand von 4:2 (4.) den Vorsprung auszubauen, glich Neuhausen auf 4:4 (6.)aus. Bis zum 9:9 (18.) war die Partie ausgeglichen, dann zogen die MadDogs davon.

Im Angriff zeigten die Neuhausener eine wesentlich konzentriertere Leistung als zuletzt und vergaben nur selten aussichtsreiche Möglichkeiten. Mit schnellen Angriffen riss das Team immer wieder Lücken in die kompakte 6:0-Abwehr der Haßlocher. „Das war der Handball, den wir spielen müssen. Wir haben viel gekreuzt und so Haßlochs Defensive in Bewegung gebracht“, betonte Neuhausens Mittelmann Lucca Holder und ergänzte: „Wir haben die richtigen Mittel gefunden.“ In der Schlussphase überzeugte dann Kapitän Hannes Grundler mit vier wichtigen Treffern aus dem Rückraum

Tobias Job erwartet nun gegen den TV Willstätt eine Reaktion: „Das ist ein Spiel, das wir gewinnen müssen.“ Unrecht wäre das den Neuhausenern auch nicht, schließlich sind die Willstätter ein direkter Konkurrent im Kampf um den Klassenverbleib.

Die Filder-Handballer sind in der kommenden Woche beim TuS Fürstenfeldbruck zu Gast. Nothdurft spricht von einem „unfassbar schweren Spiel“. Dennoch brauchen die Neuhausener dringend Punkte – im Hinspiel hat es jedenfalls mit dem Sieg geklappt: 26:25.

Statistik